Kein Herz für Elefanten

Noch nie wurde so viel Elfenbein beschlagnahmt wie vergangenes Jahr.

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US-Präsident Donald Trump überlegt noch, ob er den Handel mit Körperteilen von Elefanten aus Simbabwe nach einem Verbot im Jahr 2014 wieder erlauben will. Eine vor Kurzem angekündigte Entscheidung der zuständigen US-Behörde ließ er verschieben.

Elefantenteile sind begehrt, auch wenn der Handel meist verboten ist: Im vergangenen Jahr wurden 40 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt - mehr als jemals zuvor, laut statistischer Erfassung. Dieser Rekord lässt sich auch durch erhöhte Kontrollen und eine verschärfte Gesetzeslage erklären, die Händler in vielen Ländern in den Schwarzmarkt drängen.

Ein aktueller UN-Bericht beziffert die Umsätze im illegalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen auf insgesamt 91 bis 256 Milliarden US-Dollar im Jahr. Damit wären "Umweltverbrechen" der viertgrößte Zweig der weltweiten kriminellen Aktivitäten.

Wie viele Wildtiere, Pflanzen oder Trophäen auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, kann niemand genau sagen. Das UN-Büro für Drogen und Verbrechensbekämpfung veröffentlichte vergangenes Jahr eine Statistik beschlagnahmter und illegal gehandelter Wildtiere und -pflanzen für die Jahre 2004-2015, gereiht nach ihrem geschätzten Wert (siehe Grafik). Elefanten liegen nach dem Edelholz Palisander auf Platz zwei. Ihre Population in Afrika ging im vergangenen Jahrzehnt von 520.000 auf 415.000 zurück.

Anteil der beschlagnahmten Wildtier-und Pflanzenteile zwischen 2004 und 2015*

*Laut einer UN-Statistik - aufgrund ihres geschätzten Werts in US-Dollar

  • 35% Palisander (Edelholz)
  • 18% Elefanten
  • 6% Adlerholzbäume
  • 9% Verschiedene Reptilien
  • 5% Schuppentiere
  • 3% Nashörner
  • 3% Meeresschildkröten
  • 2% Großkatzen
  • 2% Papageien
  • 2% Raubvögel
  • 2% Süßwasserschildkröten
  • 1% Störe
  • 1% Korallen