CO2-ANSTIEG UNERHEBLICH: Die Asfinag ist ganz angetan von 
140 km/h, Umweltschützer weniger.

Asfinag: Höheres Tempo "in allen Bundesländern möglich"

Der profil-Bericht über das positive Gutachten der Asfinag über Tempo 140 km/h hat eine Debatte über weitere Teststrecken ausgelöst.

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Die FPÖ pocht darauf, die SPÖ und Umweltverbände sind aus Klimagründen dagegen. Seit einem Jahr ist es auf zwei Abschnitten der Westautobahn in Ober- und Niederösterreich erlaubt, 10 km/h schneller zu fahren. Die Evaluierung ergab sinkende Unfallzahlen und einen marginalen Anstieg der Co2-Werte um ein bis zwei Prozent. Laut Asfinag-Chef Christian Ebner ist der Anstieg „vernachlässigbar“. Er meint: „Für die Umwelt ist es unerheblich, ob Pkw 130 oder 140 km/h fahren. Das ist nicht die richtige Diskussion.“ 50 Prozent der Schadstoffe würden Lkw verursachen. Deswegen müsse sich die Debatte eher um die Verlagerung des Transports auf die Schiene oder alternative Antriebe für Lkw drehen.

"Kein Bundesland ist ausgenommen"

Zu einer Ausweitung des 140ers sagt Ebner: „Es gibt einige Strecken, wo Tempo 140 noch möglich wäre. Kein Bundesland ist ausgenommen.“ Für die Asfinag kommen selbst zweispurige Autobahnabschnitte infrage, sofern es dort wenig Ausfahrten, wenig Kurven, wenig Gefälle und niedrige Unfallzahlen gibt. Ebner: „Wichtig ist: kein Tempo-Fleckerlteppich.“ Entscheiden würden am Ende Gutachter und die Regierung. Das ist an die nächste adressiert. Die aktuelle will keine politischen Entscheidungen treffen. Und Tempo 140 war Prestigeprojekt des blauen Ex-Verkehrsministers Norbert Hofer.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.