Die bessere Welt: Roboter von Blue Danube Robotics

Es geht nicht immer nur ums Geld. Vielen Gründern ist es auch ein Anliegen, die Welt ein bisschen besser zu machen – ökologischer, sozialer, sicherer. Sechs junge österreichische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen im Porträt. Teil VI: Blue Danube Robotics.

Drucken

Schriftgröße

Eigentlich hatten Walter Wohlkinger und Michael Zillich ja ganz andere Pläne: Als Postdocs an der Technischen Universität Wien widmeten sie sich der Entwicklung eines mobilen Pflegeroboters, der ältere Menschen ein Leben zu Hause ermöglichen sollte. Sie bauten Prototypen und gründeten 2013 als Spin-off Blue Danube Robotics. Als sie auf der Automationsshow Hannover Messe die Fähigkeiten eines Roboterarms demonstrierten, erweckten sie das Interesse eines Samsung-Managers. Der Koreaner war von einem ganz bestimmten Detail gefesselt: der berührungssensiblen Haut des Roboters. Allerdings wollte er sie nicht für Assistenzsysteme einsetzen, sondern in der Industrieproduktion. „Das Thema Sicherheit hatten wir gar nicht so stark auf der Agenda, aber in diesem Moment erkannten wir, dass es hier eine große Marktnachfrage gibt“, erzählt Wohlkinger.

Mensch und Maschine

Die Jungunternehmer legten den Fokus auf ihre „Airskin“. Sie besteht aus Schaumstoff, in dessen Inneren Sensoren eingebaut sind. Diese messen jede noch so geringe Druckveränderung und leiten die Information an die Steuerung des Roboters weiter. „Die Maschine erkennt, dass ein Kontakt hergestellt wurde, und stoppt sofort“, erklärt Wohlkinger. Immer wieder passieren schwere Unfälle, wenn in Industriebetrieben Mensch und Maschine interagieren. Vor einigen Jahren etwa wurde ein Arbeiter in einem VW-Werk durch einen Roboter erdrückt. Solche Unglücksfälle können durch die Haut des Wiener Unternehmens verhindert werden.

Einsatz auch für kleinere Unternehmen

Mittels 3D-Druckverfahren in Wiener Neustadt gefertigt, kann die Airskin an jedes beliebige Modell angepasst werden. Damit wird der Einsatz von Robotern auch für kleinere Unternehmen möglich. „Man benötigt keine aufwendigen und teuren Sicherheitssysteme mit Schutzzäunen, Lichtschranken und Kameras. Die Airskin ist zudem viel platzsparender“, sagt Wohlkinger.

Seit gut einem Jahr ist die Haut nun auf dem Markt. Mittlerweile gehören zahlreiche große Hersteller von Industrierobotern zu den Kunden von Blue Danube Robotics.