Anteil des Tourismus am BIP liegt bei 7,5%

Was bedeutet diese Zahl? Und wie wird sie erhoben?

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Wenn es um die gesamtwirtschaftliche Leistung geht, ist das BIP (Bruttoinlandsprodukt) die wichtigste Kennzahl. Der Tourismus ist jedoch, anders als etwa die Landwirtschaft, in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung kein eigener Sektor. Um den Beitrag des Tourismus zum BIP berechnen zu können, braucht es das sogenannte Tourismus-Satellitenkonto. Dieses baut auf einem internationalen, standardisierten System auf und wird im Auftrag des Tourismusministeriums von Statistik Austria und Wifo seit Ende der 1990er-Jahre berechnet.

Dazu schauen wir uns an, wofür Touristen – dazu zählen auch Tagesausflügler – Geld ausgeben. Woher wir diese Informationen bekommen? Wir behelfen uns mit Erhebungen und anderen verfügbaren Daten. Früher wurden die Leute auf der Straße befragt, seit ein paar Jahren passiert das online. Es gibt Branchen wie die Beherbergungsindustrie oder die Gastronomie, die sehr eng mit dem Tourismus verbunden sind.

Doch nicht alles, was Gastronomie ist, ist auch Tourismus. Wenn ich in meiner Mittagspause essen gehe, ist das nicht touristisch. Es gibt auch Unternehmen, die indirekt vom Tourismus profitieren, wie zum Beispiel die Bäckerei, die ein Hotel beliefert. Wenn es um die volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus geht, muss man auch diese vorgelagerten Bereiche miteinbeziehen.

Wir unterscheiden deshalb zwischen direkter und indirekter Wertschöpfung, und die genannten 7,5 Prozent BIP-Anteil inkludieren beides. Wir haben eine erfolgreiche und stark wachsende Tourismuswirtschaft. In der Corona-Krise ist uns das ein bisschen auf den Kopf gefallen. Der im Vergleich zu anderen Ländern starke BIP-Einbruch im Jahr 2020 hat wesentlich auch mit dem Tourismus zu tun.