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Im Wirtshaus mit Finanzminister Marterbauer

Finanzminister Markus Marterbauer muss das Land auf einen harten Sparkurs einschwören. Wie kommt das im Gasthaus im Mühlviertel an?

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Herzlich willkommen, Herr Minister“, steht in Schönschrift auf einem Schild neben der Wirtshaustür. „Geselchtes mit Kraut und Knödel 9,90“ auf einem anderen. Beim Südstadtwirt in Perg ist an diesem Mittwoch Basisarbeit angesagt. Finanzminister Markus Marterbauer ist ins Mühlviertel gekommen, um bei den oberösterreichischen Parteigenossen Werbung für die Arbeit des SPÖ-Regierungsteams zu machen.

Die Voraussetzungen für einen lustigen Abend könnten besser sein: Die SPÖ ist Juniorpartner in einer Kompromisskoalition mit ÖVP und Neos, die andauernde Rezession hat das Industrieland Oberösterreich schwer getroffen, und Markus Marterbauer muss als Finanzminister gleich einmal das größte Sparpaket der jüngeren Vergangenheit verantworten. Gerade Marterbauer, der als Arbeiterkammer-Ökonom jahrelang erklärt hat, dass sich Volkswirtschaften nicht durch Ausgabenkürzungen, sondern durch Investitionen aus einer Wirtschaftskrise befreien sollten. Und: Wen interessiert überhaupt eine Diskussion mit der Fragestellung „Wie gelingt eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik?“ bei Temperaturen jenseits der 30 Grad?

Josef Redl

Josef Redl

Wirtschaftsredakteur.