WIFO erklärt: Vermögen der Haushalte 2024

881 Millarden Euro besaßen private Haushalte 2024 an Vermögen

WIFO-Experte Thomas Url erklärt das verfügbare Haushaltsvermögen.

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Trotz starker Realeinkommenszuwächse und noch vorhandener Ersparnisse aus der Zeit der Coronapandemie zeigten sich die privaten Haushalte im Jahr 2024 wenig konsumfreudig. Sie erhöhten ihre Sparquote auf knapp zwölf Prozent ihres verfügbaren Einkommens und bauten damit 2024 zusätzliches Finanzvermögen im Ausmaß von 30 Milliarden Euro auf. Neben dem aktiven Vermögensaufbau steigerten Kursgewinne an den Börsen das private Finanzvermögen um weitere 17 Milliarden Euro, sodass am Jahresende ein Betrag von 881 Milliarden Euro beziehungsweise 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zustande kam.

Das Finanzvermögen kann entweder in Bargeld, Einlagen in den Kreditinstituten, festverzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien, sonstige Anteilsrechte an Unternehmen, Investmentzertifikate, Lebensversicherungen oder Pensionskassenansprüche investiert werden.

Den Großteil des Finanzvermögens halten österreichische Privathaushalte in Form von Bargeld und Einlagen in den Banken (39 Prozent). Diese Vermögensbestandteile zeichnen sich durch hohe Liquidität aus, es besteht keine Gefahr von Kursverlusten, und die Einlagensicherung Austria hält das Zahlungsausfallsrisiko klein. Am anderen Ende des Risikospektrums liegen Aktien: Nur 5,2 Prozent des Finanzvermögens werden direkt in börsennotierte Aktien investiert. Die Privathaushalte bevorzugen wegen der besseren Risikostreuung die indirekte Veranlagung über Investmentfonds. Von den 102 Milliarden Euro an Investmentfondsanteilen waren knapp ein Drittel reine Aktienfonds und etwas über ein Drittel gemischte Fonds, die zusätzlich festverzinsliche Wertpapiere halten.

Thomas Url, WIFO

Thomas Url

WIFO

Am Zahltag erklären Expertinnen und Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) eine Zahl, die für die österreichische Wirtschaft von Bedeutung ist.