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Zahltag: Um 14,8% könnte ein Klimaklub die globalen Emissionen senken

Wifo-Expertin Elisabeth Christen erklärt, wie man CO2-Emissionen senken und die Wirtschaft stärken könnte.

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Das ist ein errechnetes Szenario, in dem nicht nur die EU ein sogenanntes Grenzausgleichssystem errichtet, sondern das gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Kanada und Japan tut. Der Preis wurde mit 100 Euro je Tonne CO2-Äquivalent angenommen.

Mit dem im vergangenen Oktober in der EU errichteten Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz CBAM, müssen für Importe von bestimmten energieintensiven Waren aus Nicht-EU-Ländern künftig CO2-Zertifikate erworben werden. Damit soll sichergestellt werden, dass EU-Importe mit gleich hohen CO2-Kosten wie inländisch hergestellte Waren belastet werden. Unter CBAM fallen ausgewählte Produkte aus den Sektoren Eisen, Stahl, Zement, Aluminium, Düngemittel, Strom und Wasserstoff.

Der Mechanismus zielt darauf ab, einen Ausgleich für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produzenten zu schaffen. Und er schafft einen Anreiz für Importeure, in eine CO2-Bepreisung einzusteigen, was wiederum förderlich für künftige klimapolitische Allianzen ist.

Dass es in den nächsten Jahren zu diesem Klimaklub kommt, ist, politisch gesehen, freilich sehr unrealistisch. In der EU stehen Wahlen an, in den USA ebenso. Obwohl es von ökonomischer sowie auch klimapolitischer Seite Sinn machen würde. Das zeigen mehrere Studien. Ein EU-Alleingang ist zwar gut, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu erhalten, aber als Klimaschutzelement, um globale Emissionen zu senken, hat CBAM nur einen begrenzten Effekt. Wir sprechen hier lediglich von etwa vier Prozent der globalen Emissionen. Deshalb bräuchte es eine multilaterale Lösung wie den Klimaklub, der die globalen Emissionen um 14,8 Prozent reduziert.