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Tiersterben: Die Blauracke als Sinnbild

Die Blauracke ist in Österreich nur noch im Museum zu finden.

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Die Blauracke, deren gurrender Gesang vor 100 Jahren durch den Wiener Prater schallte und deren türkisblaue Flügel Albrecht Dürer so detailverliebt auf Pergament bannte, ist endgültig aus Österreich verschwunden. Alle Mühen von Naturschützern waren vergebens, den bunten Vogel in seinen letzten Rückzugsgebieten in der Steiermark zu halten.

Die Blauracke ist somit ein Sinnbild für das Sterben, das in Österreichs Natur rasant vorangeht: Heute gibt es laut WWF 70 Prozent weniger Vögel, Säugetiere, Fische und Reptilien als noch vor 30 Jahren. Die Gründe: intensive Landwirtschaft, Pestizide, Verbauung, das schiere Fehlen von Lebensraum.

"Das mit Bäumen und Hecken durchzogene Weideland, in dem sich die Blauracke im Südosten Österreichs einst wohlfühlte, ist kahlen Maisfeldern gewichen", sagt Elisabeth Haring vom Naturhistorischen Museum Wien. Sie und ihr Kollege Nikolaus Szucsich arbeiten an einer DNA-Datenbank der heimischen Fauna und Flora. Mit dem Austrian Barcode of Life (ABOL) will man künftig schneller auf das Sterben reagieren können.

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Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort und ist Moderatorin von tauwetter, dem profil-Podcast zur Klimakrise.