Fledermäuse übertrugen das Virus

Wie oft springen Coronaviren auf den Menschen über?

COVID-19 war sicher nicht das erste Virus, das von der Tierwelt auf den Menschen übergesprungen ist. Warum bleibt das meistens unbemerkt?

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War jener Artübersprung von Tier zu Mensch, der am Beginn der Pandemie stand, ein Ausnahmeereignis? Ganz im Gegenteil, sagen New Yorker Forscherinnen und Forscher, die errechneten, wie oft es zu solchen Spillovers in Südostasien kommen könnte, wo 23 Fledermausarten auf 4,5 Millionen Quadratkilometern leben und sich ihre Lebensräume mit jenen von fast einer halben Milliarde Menschen überschneiden.

Neben diesen Daten berücksichtigte das Wissenschafterteam auch Antikörperproben, die vor der aktuellen Pandemie genommen worden waren. Das Ergebnis ist durchaus verblüffend: Pro Jahr könnten sich in der Region rund 400.000 Menschen mit SARS-verwandten Viren aus Fledermäusen infizieren.

Die Welt nimmt bloß kaum Notiz davon, weil sich die meisten dieser Viren schlecht im humanen Organismus vermehren und nicht von Mensch zu Mensch übertragbar sind – bis einem dieser Viren dann doch eine Anpassung an den neuen Wirt gelingt. Die Forschenden empfehlen daher ein sorgfältiges Überwachen der Hotspots für Artübersprünge.