Amnesty International: Protest gegen Folter in syrischen Gefängnissen.

Amnesty International: Unmenschliche Behandlung von Syriens Gefangenen

Mindestens 17.723 Menschen starben zwischen dem 15. März 2011 und dem 31. Dezember 2015 in syrischer Haft. Amnesty International hat am 17. August einen Bericht veröffentlicht, der auf die entsetzlichen Zustände in Syriens Gefängnissen aufmerksam machen soll.

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Amnesty International sprach mit 65 Personen, die die Haft in syrischen Gefängnissen überlebt haben. 11 Frauen und 54 Männer – einer von ihnen war zum Zeitpunkt seiner Festnahme jünger als 18 Jahre – erzählten von ihren Erlebnissen in der Haft. Unter ihnen waren 5 Angehörige des syrischen Heers und 2 weitere der Männer wurden aufgrund vermeintlicher Beteiligung an Aktionen gegen die syrische Regierung festgenommen. Die anderen 58 waren Zivilpersonen und hatten sich laut Amnesty International an keinen militärischen Aktionen beteiligt.

Alle der interviewten Personen wurden in der Haft gefoltert oder auf andere Weise geschunden. Einige der Frauen wurden sexuell belästigt oder vergewaltigt. Die meisten haben währenddessen zumindest einen Todesfall miterlebt. Viele Gefangene starben entweder an den Verletzungen der Folter oder durch Krankheit aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen in den Gefängnissen.

Die Zahlen im Überblick

  • Von März 2011 bis Februar 2014 starben laut UN Security Council 100.000 Menschen aufgrund des Kriegs in Syrien – 10.000 davon waren Kinder.
  • 65.116 Personen, die die syrische Regierung zwischen März 2011 und August 2015 verschwinden ließ, sind von dem Syrian Network for Human Rights erfasst worden. 58.148 davon waren Zivilpersonen.
  • Mindestens 17.723 Menschen starben zwischen dem 15. März 2011 und dem 31. Dezember 2015 in syrischer Haft – das sind etwa 10 Menschen pro Tag.