"Haftbefehl ist damit hinfällig"

Bewegung im Fall Firtasch: "Haftbefehl ist damit hinfällig"

Hares Youssef, Schlüsselfigur im Fall um den ukrainischen Oligarchen Dimitri Firtasch, hat eine Sorge weniger.

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Eine Woche, nachdem profil über den mysteriösen Fall des syrisch-ukrainischen Geschäftsmannes Hares Youssef berichtete (Ausgabe 26/17), dem im Zusammenhang mit dem Fall Firtasch Gefängnis in Spanien drohte, kommt nun wieder Bewegung in die Causa.

Youssef gilt als Schlüsselfigur im Fall des umstrittenen Gas-Milliardärs Dimitri Firtasch, der seit Jahren in Wien festsitzt. Der ukrainische Oligarch wird von Spanien und den USA per Haftbefehl gesucht. Die österreichische Justiz muss in der Causa nun entscheiden, ob und an welches Land er ausgeliefert wird. Für Firtasch wurde eine Rekordkaution von 125 Millionen Euro hinterlegt; er musste seinen Reisepass abgeben.

Nach Youssef wiederum wurde gefahndet, weil ihn die spanischen Behörden als rechte Hand Firtaschs betrachteten und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verdächtigten. Beide Ukrainer streiten die Vorwürfe ab, es gilt die Unschuldsvermutung.

Im Februar wurde Youssef in Wien festgenommen, verbrachte zwei Wochen hinter Gittern und ging gegen Kaution von 100.000 Euro frei. Die weitere Vorgangsweise in Österreich wurde allerdings von einer Vernehmung in Spanien abhängig gemacht, der er sich stellen musste - was vor einigen Wochen auch geschah. Ergebnis: Die dortigen Behörden gaben dem 53-Jährigen seinen Reisepass zurück und ließen ihn vorerst wieder laufen. Bis sie auch die Österreicher offiziell darüber informierten, vergingen jedoch eineinhalb Monate - trotz prompter Nachfragen, wie das Wiener Landesgericht versichert.

Erst vergangene Woche meldeten die Spanier nach Wien, dass Youssef zu einem Termin im Mai in Barcelona erschienen sei. "Der Europäische Haftbefehl gegen ihn ist damit hinfällig und das Verfahren von unserer Seite aus erledigt“, sagt eine Sprecherin des Wiener Landesgerichtes: "Über die Kaution wird noch entschieden.“

Wie der Fall Youssef in Spanien weitergeht, ist allerdings unklar. Eine Sprecherin der spanischen Staatsanwaltschaft gibt gegenüber profil lediglich bekannt, dass die Causa in Barcelona bearbeitet werde und "geheim“ sei. Acht Verdächtige seien vergangenen Sommer festgenommen worden, einer wurde freigelassen. Firtasch habe Einspruch gegen seine Auslieferung erhoben, ein spanisches Gericht soll am 13. Juli entscheiden. Mehr könne sie nicht sagen.

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