Gesundheit statt Strafverfolgung

Drogen: Ehemalige Politgrößen fordern Liberalisierung

Appell. Frühere Staatspräsidenten fordern Liberalisierung in Drogenpolitik

Drucken

Schriftgröße

Im Sinne der Menschlichkeit müsse im Kampf gegen Rauschgift die Gesundheit, nicht die Strafverfolgung im Forderung stehen, heißt es in einem am Dienstag bei den Vereinten Nationen in New York veröffentlichten Appell. Der juristische Kampf gegen Drogen sei gescheitert. Wichtiger sei es, die gesundheitlichen Folgen zu lindern und die Gewinne der Drogenhändler zu beschneiden.

Plädoyer für WHO-Medikamenten-Programm
"Mehr als acht Prozent der Menschheit tragen jeden Tag an der Bürde eines vermeidbaren Schmerzes", heißt es in dem Aufruf. Schmerzmittel, auch auf Opiate basierende, könnten dieses Problem lindern. Weil der Kampf gegen Drogen auch diese Schmerzmittel betreffe, müsse die Antirauschgiftpolitik verändert werden. Stattdessen sollten die Regierungen ein von der Weltgesundheitsorganisation zu beaufsichtigendes Programm starten, um solche Medikamente sicher in den Umlauf bringen zu können.

Nutzung nicht "kriminalisieren"
Die Unterzeichner forderten auch, die Nutzung von Drogen nicht länger zu "kriminalisieren". Derartige Verbote würden das Verhalten der Menschen nicht ändern.

Zu den Mitgliedern der Kommission gehören die früheren Staatspräsidenten Ernesto Zedillo (Mexiko), Fernando Henrique Cardoso (Brasilien), Jorge Sampaio (Portugal), Ricardo Lagos (Chile) und Griechenlands Ex-Ministerpräsident George Papandreou, der frühere US-Außenminister George Shultz, der ehemalige EU-Außenbeauftragte Javier Solana, Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa und der britische Unternehmer Richard Branson.

(APA/Red.)