IRAN-ISRAEL-US-CONFLICT

Nahost: Wie erfolgreich war der Zwölftagekrieg?

Der Iran ist schwer angeschlagen, Israel und die USA haben ihre Ziele erreicht. Jetzt ist entscheidend, was die Player daraus machen. Zwei Szenarien illustrieren die Optionen.

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Der Krieg ist zu Ende, und Donald Trump hat ihm einen Namen gegeben: Zwölftagekrieg. Gut möglich, dass die Geschichtsschreibung diesen Begriff übernehmen wird, wenn sie den bewaffneten Konflikt zwischen Israel und den USA auf der einen Seite und dem Iran auf der anderen in die lange Liste der Kriege im Nahen Osten einreiht. Ginge es nach dem US-Präsidenten, müssten die Historiker wohl auch seine Interpretation der Ereignisse zwischen dem 13. und 24. Juni 2025 übernehmen, unter besonderer Berücksichtigung seiner Rolle als Friedensstifter und Sieger sowie des von ihm verlautbarten Ergebnisses: der „totalen Zerstörung“ der iranischen Atomanlagen.

Das Buch der Geschichte hält sich nicht an vorschnelle und zudem parteiische Schlussfolgerungen. Ob der Zwölftagekrieg dereinst als erfolgreicher Waffengang betrachtet wird, hängt von zwei Faktoren ab: Erstens davon, wie groß der Schaden am iranischen Atomprogramm tatsächlich ist, und zweitens davon, was die Kriegsgegner jetzt tun werden.

Robert Treichler

Robert Treichler

Ressortleitung Ausland, stellvertretender Chefredakteur