Die beschädigte Kathedrale Notre-Dame in Paris, gesehen vom Fluss Seine.
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Notre Dame: Die Ruhe nach dem Feuer

Ein Feuer hat die Pariser Kathedrale Notre Dame verwüstet. profil-Mitarbeiterin Christina Feist berichtet aus Paris.

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Während die ersten Pariser Bäckereien in den frühen Morgenstunden bereits öffnen, ist Notre Dame immer noch großräumig abgeriegelt. Die Einsatzfahrzeuge stehen noch auf den Straßen, zwischen ihnen erschöpfte aber sichtlich erleichterte Feuerwehrleute und Polizisten.

Die Notre-Dame de Paris und ein Gebäude am Ufer der Seine.
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Passanten, die ihren Hund ausführen, bleiben am Seine-Ufer stehen und machen Fotos von der Kathedrale. Dort scheinen Einsatzkräfte sich aktuell darum zu bemühen, den Schaden einzuschätzen und das Gelände rund um Notre Dame zu sichern.

Die Stimmung ist nach wie vor bedrückend, während das tatsächliche Ausmaß des Schadens abgewartet wird.

Die Seine fließt an der teilweise eingerüsteten Notre-Dame de Paris vorbei.
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Eine Frau wird vor der Seine in Paris gefilmt, im Hintergrund Notre-Dame.
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Eine Gruppe von Menschen blickt auf die teilweise eingerüstete Notre-Dame in Paris.
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Die beschädigte Kathedrale Notre-Dame in Paris ist von einem Baugerüst umgeben.
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Die Notre-Dame de Paris mit Baugerüsten, gesehen von der Seine aus.
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Die Notre-Dame de Paris ist von einem Baugerüst umgeben.
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Die Notre-Dame de Paris mit Baugerüsten, aufgenommen von der Seine aus.
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Mehrere Übertragungswagen und Kameraleute stehen in einer Pariser Straße.
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Die Notre-Dame de Paris während der Restaurierungsarbeiten.
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Die beschädigte Kathedrale Notre-Dame in Paris ist von einem Baugerüst umgeben.
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Paris, 15. April 2019

„Notre Dame brennt. Das ist kein Witz“, erklärt ein Mann entgegenkommenden Passanten als gelb-grüne Rauchwolken über Paris ziehen. Bereits vom Panthéon aus ist der in Flammen stehende Turm von Notre Dame zu erkennen. Auf der Straße sammeln sich Menschen, machen Fotos, filmen und starren ungläubig auf die brennende Kathedrale.

Etwas weiter in Richtung Seine-Ufer, näher an Notre Dame, sammeln sich Zuseher. Die Hitze, die das Feuer verursacht, ist deutlich zu spüren. Viele Menschen telefonieren mit Freunden und Angehörigen, andere weinen beim Anblick des brennenden Pariser Wahrzeichens.

Als die Polizei den Bereich in unmittelbarer Ufernähe wegen Explosionsgefahr evakuiert, wird es ganz still. Zu hören sind nur noch die Sirenen der Einsatzfahrzeuge und das Krachen der einstürzenden Dachbalken von Notre Dame. Immer mehr fassungslose Zuschauer versammeln sich in den kleinen Gassen an der Seine. Die Feuerwehr versucht den Brand unter Kontrolle zu bekommen, als einer der Türme der Kathedrale einstürzt und die Hälfte des Dachs mitreißt.

Die Löschversuche der Feuerwehrleute scheinen aussichtslos. Die Flammen werden immer größer, mehr Rauchschwaden steigen auf. Die Stille nahe der polizeilichen Absperrung wird nur vom Applaus der Passanten für vorbeifahrende Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr unterbrochen.

Es vergehen weitere Stunden in denen Zuseher, Einheimische und Touristen, kommen und gehen. Die Menge stimmt katholische Kirchenlieder an, einige Menschen beten. Immer noch brennt die Kathedrale, immer noch wird der Feuerwehr applaudiert. Immer noch fließen Tränen, immer noch herrscht Fassungslosigkeit. Es ist schon längst dunkel, die Einsatzkräfte tun ihr Möglichstes. Was von Notre Dame übrig bleiben wird, weiß niemand.