100 Verdächtige im Zusammenhang mit MH17-Abschuss

Am Mittwoch präsentierte das internationale Ermittlerteam seine Ergebnisse zum Abschuss des Malaysia Airlines Fluges MH17 über der Ukraine.

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Rund zwei Jahre ist es her, dass beim Absturz des Passagierfluges MH17 über der Ostukraine 298 Menschen, darunter 196 Niederländer, ums Leben kamen. Nun präsentierte ein Ermittlerteam unter niederländischer Leitung Ergebnisse zur Untersuchung der Absturzursache.

Das "Joint Investigation Team" (JIT) ist sich sicher, dass eine russische Buk-Rakete das Flugzeug damals zum Absturz brachte. Die Rakete wurde sechs Kilometer südlich des von Rebellen kontrollierten Ortes Snizhne abgefeuert. Das Boden-Luft-Raketensystem soll zuvor von russischem Territorium aus in die Ukraine geschmuggelt worden sein und sei nach dem Abschuss auch wieder dorthin zurückgebracht worden.

Zahlreiche Zeugenaussagen und Social Media-Beiträge haben bei der Rekonstruktion der Ereignisse geholfen. Mehrere Fotos und Videos der Buk-Raketen während des Transports wurden zur Rekonstruktion der Route ausgewertet.

Rund hundert Verdächtige werden nun mit dem Transport und dem Einsatz der Buk-Rakete in Zusammenhang gebracht. Russland weist jedoch jegliche Verantwortung nicht nur von sich, sondern präsentiert verschiedenste - mehr oder weniger absurde - Alternativtheorien. Schon in der Vergangenheit war diese Strategie erfolgreich: Laut einer vom "Time Magazine" zitierten Studie aus 2014 glauben nur zwei Prozent der Russen an eine Mittäterschaft ihrer Regierung oder deren Verbündeter in der Ostukraine.

Um weitere Beweise gegen Verdächtige zu sammeln, wurde das offizielle Mandat des Untersuchungsteams bis Anfang 2018 verlängert.