Roy Keane macht den Einpeitscher

Irland muss Italien biegen - Roy Keane verlangt Opfer

Die noch sieglosen Iren dagegen brauchen nach dem Remis gegen Schweden und dem 0:3 gegen Belgien unb

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Die noch sieglosen Iren dagegen brauchen nach dem Remis gegen Schweden und dem 0:3 gegen Belgien unbedingt einen Erfolg. Mit einem Dreier und Schützenhilfe könnte der Aufstieg gelingen - ob als Zweiter oder Dritter hängt vom Ausgang der Parallelpartie Schweden gegen Belgien ab. Bei jedem Belgien-Sieg ist nur Platz drei möglich, wenn Schweden Belgien 1:0 besiegt und Irland selbst 3:0 gewinnt, winkt Rang zwei.

"Ich habe von Beginn an gesagt, dass wir ein Spiel gewinnen müssen, um weiterkommen zu können. Und das ist immer noch der Fall", sagte Nationaltrainer Martin O'Neill. "Jetzt haben wir ein großes Spiel gegen Italien vor uns, auf das wir uns freuen können. Wir müssen unsere Enttäuschung beiseiteschieben", forderte der 64-Jährige.

Zuletzt gewannen die Iren 1988 in Deutschland 1:0 gegen England, es war zugleich ihr erstes EURO-Match. Bei der Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine gingen hingegen alle drei Gruppenspiele verloren. Auch gegen Italien setzte es in Posen eine 0:2-Niederlage. Von 13 Partien gegen die dreifachen Weltmeister gewannen die Iren nur zwei, darunter fällt das denkwürdige 1:0 am 18. Juni 1994 beim WM-Gruppenmatch in New York.

Der heutige O'Neill-Assistent Keane spielte damals im Giants Stadium durch. Ein Erfolg wie damals kann laut der Manchester-United-Legende am Mittwoch nur über härteren Einsatz gelingen. Man könne auch mal einen Spieler so foulen, dass er vom Platz müsse, sagte der einst gnadenlose Mittelfeld-Abräumer. "Es ist kein Verbrechen. Du könntest eine Gelbe Karte bekommen oder sogar eine Rote, aber vielleicht gewinnt dein Team. Du musst Opfer bringen für deine Mannschaft. Wir sind nicht hier, um neue Freunde zu finden, das sollen die Fans machen", stellte der Co-Trainer klar.

Für die Italiener ist die Partie sportlich quasi bedeutungslos. Das Team von Trainer Antonio Conte steht als Sieger der Gruppe E schon sicher im Achtelfinale. Es wird daher eine umfangreiche Rotation zu einer B-Elf und möglicherweise sogar ein anderes System erwartet. Schon bei der Torhüter-Position beginnt das Rätselraten: Kapitän Gianluigi Buffon kämpft mit Fieberschüben und wird von Trainer Antonio Conte wohl geschont werden, als Ersatz steht Salvatore Sirigu von Paris Saint-Germain parat.

Auch für weitere Reservisten könnte die große Stunde schlagen. Leute wie Ciro Immobile, Stephan El Shaarawy, Lorenzo Insigne oder Federico Bernardeschi kamen bisher nur sporadisch oder überhaupt nicht zum Zug. "Ich werde Spielern die Gelegenheit geben, die es sich im Training verdient haben", sagte Conte. Laut italienischen Medien soll der die Startelf im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Schweden auf neun oder zehn Positionen verändern.

"Natürlich hoffe ich, gegen Irland von Beginn an zu spielen", sagte Stürmer Simone Zaza, der beim 1:0 gegen Schweden spät eingewechselt worden war und den Siegtreffer vorbereitet hatte. Sämtliche Akteure betonen allerdings den starken Zusammenhalt in der Gruppe. Es sei egal, wer spielt und wer auf der Bank Platz nimmt, so der Tenor. "Jeder ist wichtig. Wir sind 23 Spieler und arbeiten für ein Ziel", betonte Immobile.