Pique wehrt sich gegen Vorwürfe

Pique zu Stinkefinger-Eklat: "Nur Finger überkreuzt"

"Pique wird mich nie mehr repräsentieren", empörte sich ein Twitter-Nutzer. "Wenn ein Franzose das g

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"Pique wird mich nie mehr repräsentieren", empörte sich ein Twitter-Nutzer. "Wenn ein Franzose das gemacht hätte, wäre er gelyncht worden", schrieb ein anderer Fan über den FC-Barcelona-Spieler, den die heimischen Medien nach seinem Goldtor im ersten Gruppenspiel gegen Tschechien noch als "Retter" gefeiert hatten.

Um die nach der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Kroatien weiter tobende Stinkefinger-Diskussion einzufangen, griff Pique um 23.30 Uhr selbst in die Tasten. "Ich habe während der Hymne meine Finger überkreuzt", teilte er über Twitter mit. "Hören wir auf, Konflikte zu suchen, wo es keine gibt, und versuchen wir, gemeinsam den EM-Titel zu gewinnen", appellierte der Barca-Spieler.

Quasi amtlich ist, dass Piques spanischer Nationalstolz ausbaufähig ist. Im Februar bekannte er gegenüber der Zeitung "El Mundo" ein, dass er mit Nationalsymbolen nicht viel anfangen kann. Er glaube an eine Welt "ohne Fahnen", sagte Pique, und schob ein Zitat von John Lennon nach: "Imagine there's no countries." (Stell Dir vor, es gibt keine Länder). In diesem Zusammenhang verwies er auf seine eigene Familie. "Ich bin Spanier, meine Frau ist halb Libanesin und halb Kolumbianerin, meine Kinder sind Katalanen, Spanier, Libanesen und Kolumbianer."

Pique ist mit der Popsängerin Shakira zusammen. Sie hat sich wenig erfreut über die Sympathien des Barca-Spielers für die Unabhängigkeit Kataloniens gezeigt. Im September 2015 nahm Pique an der jährlichen Massendemonstration der katalanischen Separatisten in Barcelona teil. Die spanische Zentralregierung verweigert den Katalanen seit Jahren ein Unabhängigkeitsreferendum.