Das Toreschießen war zuletzt nicht die Domäne der Schweizer

Schweiz will Zitterpartie im Aufstiegsrennen vermeiden

Die mangelnde Chancenverwertung blieb Thema Nummer eins im Camp der Schweizer. Vor allem Stürmer Har

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Die mangelnde Chancenverwertung blieb Thema Nummer eins im Camp der Schweizer. Vor allem Stürmer Haris Seferovic ließ in den bisherigen Spielen Topmöglichkeiten ungenutzt. Gegen Frankreich wird es im Duell in Lille wohl nicht allzu viele davon geben. Die "Bleus" haben noch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Ihre drei Tore haben die Franzosen aber auch erst in den finalen Minuten erzielt.

"Wir treten an, um gegen den Favoriten Frankreich ein noch besseres Spiel zu machen. Da wollen wir eine Überraschung schaffen und zeigen, dass wir ins Achtelfinale wollen", sagte der Schweizer Trainer Vladimir Petkovic vor dem Spiel. Ein Punkt reicht der "Nati". Es könnte aber auch passieren, dass die Fairplay-Tabelle der UEFA über Platz zwei und drei entscheidet. Wenn die Schweiz 1:2 verliert und Rumänien gegen Albanien 1:0 gewinnen sollte, wären Rumänen und Schweizer punkt- und torgleich - und der direkte Vergleich endete Remis.

Die Partie im Stade Pierre Mauroy findet fast exakt zwei Jahre nach dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams statt. Bei der WM 2014 schlug Frankreich die Schweizer in der Gruppenphase mit 5:2. In Pflichtspielen sind die Franzosen in fünf Duellen mit dem Nachbarn noch unbesiegt. "Wir müssen gut spielen, um sie zu schlagen. Frankreich hat vielleicht noch nicht sein volles Potenzial gezeigt, aber sie stehen dennoch bereits im Achtelfinale", meinte Admir Mehmedi.

Der Leverkusen-Profi erzielte gegen die Rumänen den wichtigen Ausgleich, mehr gelang nicht mehr. Dass sich die Schweizer mit dem Toreschießen schwertun, ist bekannt. Sie haben in sechs Spielen in diesem Jahr nur einmal mehr als einen Treffer erzielt - beim 2:1 gegen Moldawien, wobei ein Treffer ein Eigentor war. Xherdan Shaqiri, Seferovic und Mehmedi, bis jetzt die EM-Stammkräfte in der Offensive, kamen in der Saison 2015/16 gemeinsam auf neun Meisterschaftstore.

Bei Frankreich bastelt Trainer Didier Deschamps ebenfalls noch an einer durchschlagskräftigen Offensivabteilung hinter Mittelstürmer Olivier Giroud. Der zweifache Turniertorschütze Dimitri Payet scheint gesetzt. Das Experiment mit Kingsley Coman und Anthony Martial an den Flügeln ging gegen die Albaner nicht auf. Mit den eingewechselten Antoine Griezmann und Paul Pogba und alter 4-3-3-Formation ging es wieder besser. Letzterer sorgte mit einer angeblich abfälligen Geste Richtung Tribüne aber für Aufruhr.

Deschamps könnte zum Gruppenabschluss einigen Bankspielern zu Einsatzminuten verhelfen. Mittelfeldabräumer N'Golo Kante ("Das erschöpft") bekräftigte, dass die erst in den Schlussminuten geholten Siege Spuren hinterlassen hätten. Giroud und Kante dürften Pausen erhalten, da beide mit Gelben Karten vorbelastet sind. An der Herangehensweise der Franzosen soll dies nichts ändern. "Wir müssen diesen Wettkampfspirit beibehalten", forderte Kapitän und Torhüter Hugo Lloris.