Frankreich-Trainer Deschamps will Tore sehen

Deschamps machte Angriff als neue Problemzone aus

Der Ex-Internationale weiß, woran er bis zum Achtelfinale am Sonntag gegen einen Gruppendritten arbe

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Der Ex-Internationale weiß, woran er bis zum Achtelfinale am Sonntag gegen einen Gruppendritten arbeiten muss. "In manchen Zeiten hat man unsere Abwehr kritisiert. Die ist jetzt stabil. Nun geht es um den Angriff", sagte der Weltmeister von 1998. "Ich weiß, dass die Spieler sich vollkommen bewusst sind, dass wir uns in einigen Belangen verbessern können", betonte der 47-Jährige. Auch in der Spielkontrolle gebe es Nachholbedarf.

17 Tore erzielte Frankreich in sechs Spielen in diesem Jahr. In den ersten drei EM-Partien gelangen der exzellent besetzten Offensivabteilung des Gastgebers nur vier Treffer. Dagegen erweist sich die vorher als Problembereich eingestufte Abwehr bisher zwar nicht immer als absolut schlupfsicher, viel ließ sie aber nicht zu. Kapitän und Tormann Hugo Lloris musste seit 205 Minuten nicht einen Ball parieren.

Und so konnten Lloris und seine Vorderleute die Nullnummer auch bestens verkraften. "Über die Art und Weise kann man immer diskutieren, aber das Wichtigste ist, die Gruppe als Erster abgeschlossen zu haben", meinte Defensivmann Laurent Koscielny. "Wir haben nicht verloren, wir haben den Punkt, wir sind unbesiegt", betonte Mittelstürmer Andre-Pierre Gignac: "Auch wenn wir gehofft hatten zu gewinnen." Das misslang, auch weil im Tor der Schweizer der Gladbacher Yann Sommer unüberwindbar war bzw. bei zwei Schüssen von Paul Pogba die Latte zum Retter der Eidgenossen wurde.

Mit seinen fünf personellen Umstellungen gegen die Schweizer und der dritten Startformation im dritten Spiel hat Deschamps die notwendigen Alternativen im Blick. Erfreulich für ihn und seine Mannschaft: Pogba zeigte nach den Schlagzeilen um seine Geste im Albanien-Spiel vor allem zu Beginn eine starke Leistung. "Paul Pogba war heute die treibende Kraft hinter dieser Mannschaft", lobte Deschamps.

Die Schweiz steht indes erstmals bei einer Fußball-EM in der K.o.-Runde. Der starke Mittelfeldakteur Granit Xhaka fand danach deutliche Worte, auch im Hinblick auf den möglichen Achtelfinalgegner Deutschland: "Dann spielen wir eben gegen Deutschland. Wir nehmen jeden", tönte der zukünftige Legionär von Arsenal.

Das Selbstbewusstsein der sonst so bedächtigen und zurückhaltenden Schweizer scheint keine Grenzen zu kennen. "Wir sind noch hungrig, wir wollen noch mehr erreichen", sagte der Schweizer Coach Vladimir Petkovic, der mit seiner Truppe im Achtelfinale am Samstag auf den zweiten der Gruppe C trifft, also entweder Deutschland, Polen oder Nordirland.

Die trotz des torlosen Unentschiedens rassige Partie diente den Schweizern als Beweis, auf höchstem Niveau mithalten zu können. "Endlich haben wir gezeigt, dass wir gegen die Großen spielen können. Wir haben unser Potenzial noch gar nicht ausgeschöpft", sagte Xhaka. "Gegen uns zu spielen ist schwer. Wir stehen sehr kompakt und sind jetzt auch physisch und läuferisch auf einem sehr guten Niveau."