FIFA-Skandal: "Das Spiel ist aus!"

profil fasst für Sie die wichtigsten internationalen Reaktionen zum FIFA-Korruptionsskandal um Sepp Blatter zusammen.

Drucken

Schriftgröße

ENGLAND

The Sun: "Die WM-Schande. Der vergiftete Sepp. Jetzt gebt England die WM!"

Independent: "Das Spiel der Schande."

Guardian: "Bestechung folgt Bestechung folgt Bestechung. Der Gestank der Korruption liegt über der gesamten Fifa."

The Times: "Die WM des Betrugs. Der Druck auf Blatter wächst ins Unendliche."

Daily Mail: "Die Fifa erlebt ihre Kernschmelze. Wie kann Blatter das noch überleben?"

Daily Telegraph: "Das Spiel ist aus! Endlich wird die Fifa für jahrzehntelange Korruption zur Verantwortung gezogen."

DEUTSCHLAND

Die Welt: "Die Fifa ähnelt noch immer der Mafia. Die Festnahmen in Zürich bringen viel Schmutz an die Oberfläche. Es wird Zeit, den Weltfußballverband gnadenlos zu durchleuchten und neu aufzubauen. Sonst bleibt nichts als ein korrupter Haufen."

Die Sächsische Zeitung: "Blatter konnte man bisher nichts nachweisen. Dafür seinen engen Vertrauten, die natürlich nicht zufällig zwei Tage vor der Wahl verhaftet werden. Auf diese Weise will man den Fifa-Boss bewegen, nicht anzutreten. Das ist blauäugig. Ein Machtmensch wie Blatter gibt nicht auf."

taz: "Das System von Geben und Nehmen, das die Fifa etabliert hat, ist durch ein paar Verhaftungen und die Sicherstellung von Akten so schnell nicht zu erschüttern. Die Staaten, die gewinnorientierten Großverbänden wie der Fifa, der Uefa oder dem IOC immer noch den roten Teppich ausrollen, tragen daran eine Mitverantwortung."

Tagesspiegel: "...weniger als eine Neuvergabe der nächsten Turniere und eine Abwahl der Führung sollte man gar nicht erst versuchen. Sonst bleibt die Korruption treu an der Seite der Fifa. Bis dahin hilft nur der Traum, UN-Blauhelme besetzten die Fifa-Zentrale. Im Namen aller Fans des beliebtesten Spiels der Welt."

USA

New York Times: "Korruption verdunkelt den Fußball. Die Fifa hat immer gehofft, dass die USA sich mehr für ihren Sport interessieren - jetzt hat sie es geschafft."

USA Today: "Der Fifa-Skandal erinnert an Robert F. Kennedys Kampf gegen die Mafia. Loretta Lynch bereitet die große Bühne für den Kampf der Schwergewichte: Die US-Justiz gegen den omnipräsenten Fußball-Weltverband."

Wall Street Journals: "Der größte Skandal des modernen Sports. Die Fifa ist seit Jahrzehnten eine perverse Mischung aus verhätschelter Oligarchie und der Schurkerei von James-Bond-Bösewichten."

New York Post: "Loretta Lynch mistet die Jauchegrube aus. Hol die Roten Karten raus, Loretta!"

FRANKREICH

L'Equipe: "Der eine Skandal zu viel. Es stinkt. Und die Abwasserkanäle der Fifa reichen nicht, um die Gerüche zu verbergen, selbst wenn man sich die Nase zuhält."

Courrier de l'Ouest: "Operation 'Saubere Hände' bei der Fifa. Ein doppeltes Erdbeben erschüttert den Weltverband."

Ouest France: "Der Schraubstock schließt sich um die Fifa und Blatter."

Le Parisien: "Der Druck auf Blatter wächst."

Le Monde: "Ein beunruhigender Tag für die Fifa, die jetzt von den Justizbehörden aus zwei Ländern ins Visier genommen wird."

Le Figaro: "Blatter will wiedergewählt werden, obwohl die Fifa die größte Krise ihrer Geschichte durchläuft."

Libération: "Fifa nostra. Die USA und die Schweiz greifen an."

ITALIEN

Corriere dello Sport: "Der Fifa-Schock! Wer weiß, am Schluss wird der internationale Fußball noch von den Nordamerikanern gerettet, die erst viele Jahre nach der WM 1994 begonnen haben, diesen Sport zu lieben."

Il Messaggero: "Die Amerikaner rächen sich für die Niederlage, die sie 2010 bei der WM-Bewerbung für 2022 erlitten haben."

La Repubblica: "Hier herrscht ein mittelalterliches System, das auf Verschwiegenheit, Komplizenschaft und Erpressung basiert."

Corriere della Sera: "Die Fifa ist erstmals wirklich in Bedrängnis. Das Reich Blatters droht einzustürzen."

SCHWEIZ

Blick: "Wildwest im Nobelhotel Baur au Lac. Die Welt schaut auf die Schweiz. Und schüttelt ungläubig den Kopf. Der Weltfußballverband wird durchgeschüttelt wie noch nie in seiner Geschichte. Wenn die Wahl zum Präsidenten tatsächlich stattfindet, wird Sepp Blatter im Amt bestätigt. Es gibt momentan und in dieser Krisensituation keine überzeugende Alternative."

Tagesanzeiger: "In keiner anderen Geschäftswelt wäre Blatter noch tragbar. Bei der Fifa aber darf er jetzt den Erneuerer spielen."

Neue Zürcher Zeitung: "Die dunklen Geister bleiben. Immer mehr Funktionäre fallen im Zuge der Fifa-Reformen von der Stange, einer aber bleibt unverrückbar. Und er geht vielleicht sogar noch gestärkt aus allem hervor: Blatter."

SPANIEN

Sport: "Ein ganz harter Schlag für die Glaubwürdigkeit der Fifa, die von Skandal in Skandal tappt. Eine Bande von Lebemännern, die sich für unangreifbar halten."

El Mundo Deportivo: "Wir sind erst am Anfang. Der Imageschaden für die Fifa ist brutal."

Marca: "Das FBI demontiert die Fifa. Es kann einfach nicht sein, dass unter diesen Umständen die Wahl zum Fifa-Präsidenten stattfindet. Das ist ein Witz."

AS: "Die US-Justiz erklärt der Korruption im Fußball den Krieg. Das Fifa-Erdbeben wird man auch bei der Uefa spüren."

Reaktionen ehemaliger Fußballer

Luis Figo (Figo war ursprünglich als Gegenkandidat gegen Blatter angetreten): "Was nächsten Freitag passiert, ist keine Wahl. Nun sind es viel mehr Leute, die mit mir einverstanden sind."

Hans Sarpei: "Mafi(f)a"

Gary Lineker : "Wenn Blatter noch einen letzten Krümel Würde hätte, würde er zurück in seine Höhle kriechen, in seinem Sessel sitzen und seine Katze streicheln."

Gary Lineker 2: "Das ist außergewöhnlich! Die Fifa zerbricht. Das Beste, das diesem schönen Spiel möglicherweise passieren kann."

Romario: "Diebe müssen ins Gefängnis. Glückwunsch ans FBI und die Schweizer Polizei. Ich hoffe, auch Blatter wird verhaftet."

Diego Maradona (bereits einige Tage vor Bekanntwerden des Skandals): "Wir haben einen Diktator auf Lebenszeit. Wir brauchen eine Fußball-Kultur, keine Mafia-Kultur."