Jubel bei den Franzosen

Frankreich feierte EM-Auftaktsieg gegen starke Rumänen

Die Franzosen waren durch einen Kopfball von Olivier Giroud in der 57. Minute in Führung gegangen, m

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Die Franzosen waren durch einen Kopfball von Olivier Giroud in der 57. Minute in Führung gegangen, mussten aber kurz darauf den Ausgleich durch einen von Bogdan Stancu verwandelten Foul-Elfmeter (65.) hinnehmen. Der routinierte Patrice Evra hatte zuvor Nicolae Stanciu ungeschickt im Strafraum attackiert. Die Hausherren liefen dann vergeblich an - ehe Payet abzog. In Gruppe A geht es mit der Auftaktrunde am Samstag weiter. In Lens trifft Albanien auf die Schweiz.

Der nach seinem Treffer mit Tränen in den Augen ausgetauschte West-Ham-Legionär Payet (29) bewahrte Frankreich am Ende vor einer großen Enttäuschung. Groß sind die Erwartungen der Grande Nation in die Elf von Trainer Didier Deschamps, einen Rückschlag gegen die biederen Rumänen zum Auftakt hatte wohl niemand auf der Rechnung.

Schon der Beginn der Partie hatte für die französischen Fans aber eine Schrecksekunde zu bieten. Stancu tauchte in der 4. Minute nach einem von einem Mitspieler verlängerten Eckball plötzlich allein vor Hugo Lloris auf, konnte Frankreichs Kapitän aber nicht bezwingen. Frankreich offenbarte dabei einmal mehr eine Schwäche bei Standardsituationen. Insgesamt machte die notgedrungen neu formierte Abwehr nicht den sichersten Eindruck.

Die Rumänen versteckten sich zunächst überraschend nicht. Aufgrund ihrer abwartenden Spielweise schon kritisiert, versuchten die Osteuropäer ihrerseits, Akzente zu setzen. Im Mittelfeld machte der Außenseiter dicht, die Hausherren konnten ihr Angriffs-Trio Dimitri Payet, Antoine Griezmann und Olivier Giroud dadurch nur selten ins Spiel bringen. Paul Pogba versuchte vergeblich, das französische Spiel zu ordnen.

Immerhin sorgte Giroud nach zehn Minuten per Kopf für Torgefahr, vier Minuten später traf der etwas glücklich an den Ball gekommene Griezmann per Kopf die Stange. Rumänien musste sich vermehrt darauf verlegen, die Räume in der eigenen Spielhälfte dicht zu machen. Frankreich kam besser in die Partie, ein Griezmann-Flachschuss verfehlte das Gehäuse knapp (36.). Als der ungarische Referee Viktor Kassai zur Pause pfiff, hatten "Les Bleus" aber im Gegensatz zum Gegner keinen Schuss auf das gegnerische Tor zustande gebracht.

Die Rumänen hatten auch nach Seitenwechsel den besseren Start. Frankreichs Abseitsfalle schnappte nicht zu, Stancu versuchte es dieses Mal per Volley, traf den Ball aber nicht optimal (48.). Trainer Anghel Iordanescu haderte an der Seitenlinie.

Frankreich übernahm danach jedoch wieder das Kommando - und wurde belohnt. Nach einer Flanke von Payet machte Rumäniens Schlussmann Ciprian Tatarusanu nicht die beste Figur, Giroud köpfelte ein. Das Stade de France bebte. Noch während sich die Heimfans aber über die Führung freuten, beendete ein Pfiff von Kassai die Euphorie. Evra hatte bei Stanciu eingehakt, Stancu verwertete den Elfer zwar nicht platziert, aber scharf. Frankreich war wenige Minuten nach dem scheinbar befreienden 1:0 wieder gefordert.

Deschamps brachte Kingsley Coman für Griezmann, später mit Anthony Martial für Pogba den nächsten Jungstar. Die Rumänen verteidigten danach zunächst erfolgreich, ehe Payet für die Blauen zuschlug.

Vor dem Spiel wurde das Turnier von Star-DJ David Guetta sowie Hunderten Tänzern in fantasievollen Kostümen mit einem Spektakel aus Tanz, Farben, Licht und Musik eröffnet. Auf einem riesigen Teppich mit park-artigem Muster waren Lampions um ein riesiges Karussell zu sehen. Cancan-Tänzerinnen umschwärmten die Szene in knalligen Kostümen.

Als ein riesiger Eiffelturm auf einem 550 Quadratmeter großen Banner in die Luft gezogen wurde, verwandelten die 80.000 Zuschauer die Ränge im Stadion mit Farbtafeln in die Nationalfarben der 24 Teilnehmerländer.

Nach dem Terror im November in Paris sichern insgesamt mehr als 100.000 Einsatzkräfte das Megaevent mit 24 Teams und 51 Spielen in zehn französischen Städten.