Französische Fans vor dem Stadion in Paris Saint-Denis

EURO 2016: Start der Fußball-EM in Frankreich

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Frankreich und Rumänien beginnt um 21.00 Uhr die bisher größte Fußball-EM.

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Im Stade de France von Saint-Denis findet zuvor eine kurze Eröffnungsfeier mit Musik von Star-DJ David Guetta statt. Nach dem Terror im November in Paris sichern insgesamt mehr als 100.000 Einsatzkräfte das Megaevent mit 24 Teams und 51 Spielen in zehn französischen Städten.

"Das erste Spiel ist nicht entscheidend, aber es ist wichtig, weil es den Ton des ganzen Turniers angibt", sagte Didier Deschamps. Frankreichs Teamchef bereiteten vor dem Heim-Turnier zwar Verletzungen in der Abwehr Sorgen, im Angriff kann der Gastgeber aber aus dem Vollen schöpfen. Gegen Rumänien werden Olivier Giroud, Antoine Griezmann und Dimitri Payet im Sturm erwartet, den Jungstars Kingsley Coman (19) und Anthony Martial (20) bleibt zunächst wohl nur der Platz auf der Ersatzbank.

Die Zuversicht ist groß, Übermut herrscht bei den Franzosen trotz neun Siegen in den vergangenen zehn Testspielen aber nicht. Erstes Etappenziel ist einmal, die rumänische Mauertaktik zu durchbrechen. Die Mannschaft von Trainer Anghel Iordanescu ließ in der EM-Qualifikation nur zwei Gegentore zu, erst kurz vor dem Turnier endete Rumäniens Serie von 15 Spielen ohne Niederlage.

Iordanescu gefiel sich in der Rolle des Außenseiters. "Frankreich ist uns klar überlegen", sagte Rumäniens Trainer des Jahrhunderts, der erneute betonte, dass seiner Elf die Stars fehlen würden: "Deschamps hat Top-Spieler. Wir haben Spieler, die in Rumänien, Bulgarien, Israel und Katar aktiv sind." Im letzten EM-Duell rang Rumänien den Franzosen immerhin ein Remis ab. Am 9. Juni 2008 gab es in Zürich ein 0:0. Es war der Auftakt einer für beide Teams enttäuschenden Alpen-EM mit dem jeweiligen Aus nach der Gruppenphase.

Vier Jahre später wollen die wieder erstarkten Franzosen nicht mehr zurück blicken. Deschamps, der seine Mannschaft im Quartier in Clairefontaine zuletzt abgeschottet von der Öffentlichkeit vorbereitet hatte, muss dabei mit der großen Erwartungshaltung der Öffentlichkeit fertig werden. "Sie wollen uns gewinnen sehen", erkannte der 47-Jährige, der selbst 1998 in Frankreich den WM-Pokal als Kapitän der "Bleus" entgegen genommen hatte. Auch Verbandschef Noel Le Graet hatte erklärt, dass das Erreichen des Halbfinales "das Minimum" sei.

Talent ist bei Frankreich genug vorhanden. Im 4-3-3-System ist auch das Mittelfeld mit dem nicht nur aufgrund seiner Frisuren auffälligen Paul Pogba, N'Golo Kante und Blaise Matuidi extrem laufstark besetzt. Einzige Schwachstelle könnte die Innenverteidigung sein, in der Laurent Koscielny und Adil Rami nicht wirklich eingespielt sind. Dass die Defensive mitunter fehleranfällig ist, war auch Außenverteidiger Bacary Sagna bewusst. "Jeder würde gern perfekt sein. Wir müssen daran arbeiten", betonte er.

Am Aufstieg Frankreichs in die K.o.-Phase sollte dennoch nicht gezweifelt werden. Vier Tage nach dem Rumänien-Match heißt der Gegner in Marseille Albanien. Im letzten Gruppenspiel geht es am 19. Juni in Lille gegen die Schweiz. Von vielen Experten wird die Gruppe als die schwächste im Rahmen des Turniers gesehen.