Fußball-WM 2014: Schweiz vs. Ecuador - Ergebnis 2:1
Die Südamerikaner gelten als besonders robust und laufstark. Das Team von Ottmar Hitzfeld ist im Estadio Nacional der Hauptstadt aber dennoch Favorit. Der deutsche Teamchef der "Nati" vergaß aber nicht darauf, vor der stets auch taktisch clever spielenden "La Tri" aus den Anden zu warnen.
Abschiedsturnier von Hitzfeld
"Ecuador ist ein Mitkonkurrent für die Achtelfinal-Qualifikation. Es ist entscheidend, gegen sie gut in die Gruppe zu starten. Ecuador ist hervorragend organisiert und technisch stark. Die Stürmer sind überragend", betonte Hitzfeld vor dem ersten "Finalspiel" bei seinem Abschiedsturnier.
Besonderes Augenmerk müssen die Schweizer um ihren türkisch-stämmigen Kapitän Gökhan Inler auf Antonio Valencia legen. Der Flügelspieler von Manchester United ist pfeilschnell und als einer von wenigen seiner Mannschaft auch international sehr erfahren. Ungeachtet dessen ist die Nummer acht der Welt mit ihren Leistungsträgern Inler, Xherdan Shaqiri (Bayern München), Valon Behrami (Napoli) und Torhüter Diego Benaglio (Wolfsburg) klar zu favorisieren. 16 Mann im Schweizer Aufgebot verdienen ihr Geld im Ausland, etliche davon in Deutschland.
Kopie der Deutschen?
Auch deshalb bezeichnete Ecuadors ehemaliger Basel-Legionär Felipe Caicedo die 2010 trotz ihre Auftakterfolges am Achtelfinaleinzug gescheiterten Schweizer als eine Kopie der Deutschen. "Es sind starke Spieler mit einer schnellen taktischen Auffassungsgabe", so Caicedo. Um zu bestehen, müsse sein Team vor allem den Aktionsradius von Napoli-Spielmacher Inler einschränken und auf die Flügelstürmer aufpassen.
Süchtig nach Zweikämpfen
Allerdings kann auch die Truppe des kolumbianischen Teamchefs Reinaldo Rueda - der in Köln ein Sportstudium absolviert hat - mit deutschen Tugenden aufwarten. Zumeist keine Spur von südamerikanischer Verspieltheit und taktischen Mängeln. "Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die von ihrer körperlichen Robustheit und Athletik her so stark ist. Sie sind geradezu süchtig nach Zweikämpfen. Und punkto Organisation, Raumaufteilung und Disziplin könnte so manch südamerikanisches Team bei Ecuador in die Lehre gehen", lobte Hitzfelds Landsmann Joachim Löw anlässlich eines Testspiels im Vorjahr.
Neben Topspieler Valencia stehen jedoch nur drei weitere Europa-Legionäre im Ecuador-Kader. Ihre Qualifikation für die Endrunde verdankt die Mannschaft vor allem seiner Heimstärke, die sich auf die für die Gegner besonders anstrengende Höhenlage von 2.800 m in der Hauptstadt Quito gründet. Dort haben Valencia und Co. von acht Spielen sieben gewonnen und einmal remisiert. Auswärts waren sie allerdings zumeist Punktelieferant.
Schweiz rechnet mit Achtelfinale
Obwohl mit Frankreich - dritter Gruppengegner ist Honduras - noch ein weiteres starkes Team aus Europa wartet, rechnen sich die 2006 wie die Schweiz bis ins Achtelfinale gekommenen Südamerikaner einiges aus. "Wenn wir uns eine Gruppe hätten aussuchen dürfen, hätten wir uns wahrscheinlich für diese entschieden", meinte Stürmer Enner Valencia, einer von mehreren Ecuadorianern, die in Mexiko spielen. Besondere Bedeutung misst er dem Auftakt bei. "Die erste Begegnung ist entscheidend. Das sagen alle, und es stimmt auch."
Schweiz - Ecuador (18.00 Uhr MESZ, Brasilia, Estadio National, SR Irmatow/Usbekistan)
Schweiz: 1 Benaglio - 2 Lichtsteiner, 22 Schär, 5 Von Bergen, 13 Rodriguez - 11 Behrami, 8 Inler - 23 Shaqiri, 10 Xhaka, 14 Stocker - 19 Drmic
Ersatz: 12 Sommer, 21 Bürki - 3 Ziegler, 4 Senderos, 6 Lang, 20 Djourou, 7 Barnetta, 15 Dzemaili, 16 Fernandes, 9 Seferovic, 17 Gavranovic, 18 Mehmedi
Teamchef: Ottmar Hitzfeld
Ecuador: 1 Banguera - 4 Paredes, 2 Guagua, 3 Erazo, 10 W. Ayovi - 16 A. Valencia, 6 Noboa, 23 Gruezo, 7 Montero - 11 Caicedo, 13 E. Valencia
Ersatz: 12 Bone, 22 Dominguez - 18 Bagüi, 21 Achilier, 5 Ibarra, 8 Mendez, 14 Minda, 15 Arroyo, 19 Saritama, 20 Martinez - 9 Rojas, 17 J. Ayovi
Teamchef: Reinaldo Rueda
Das Estádio Mané Garrincha in Brasilia
(APA/Red)