Stimmungsschwankungen

Damals und heute: Fußballlegenden über Marcel Koller

Damals und heute: Fußballlegenden über Marcel Koller

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Herbert Prohaska

Ex-Teamchef und TV-Experte, damals: "Ohne Koller nahetreten zu wollen: Solche Trainer haben wir bei uns genügend. Ein Didi Kühbauer zeigt es gerade vor, ein Andreas Herzog ist sicher um nichts schlechter als Koller, hätte mindestens genauso gut den Teamchefjob gemacht. Der erste Schweizer Teamchef in Österreich wird sich an den Erfolgen der heimischen Trainer messen lassen müssen und wird es sehr schwer haben."

Prohaska heute: "Es war blöd, dass ich mich dazu geäußert habe. Viele sagen heute:,Du hast den Koller nicht wollen.' Aber ich wollte nur einen Österreicher. Im Nachhinein hat der ÖFB alles richtig gemacht. Ich habe Respekt vor Koller, weil er ein total mutiger Trainer ist."

Toni Polster

Trainer und Zeitungskolumnist, damals: "Die Leute halten das für eine total unglückliche Entscheidung, sind total enttäuscht und frustriert zum Teil. Ich kann das auch nachvollziehen. Ich glaube nicht, dass das eine gute Entscheidung war."

Polster: "Der Teamchef hat wirklich alles richtig gemacht. Er hat auf Kontinuität gesetzt, hat auch Spielern vertraut, die bei ihren Vereinen nicht zum Einsatz kamen. Die Erfolge sprechen für sich. Natürlich hat er auch Glück mit einer goldenen Generation von Spielern. Aber er ist der passende Trainer dazu."

Hans Krankl

Früherer Teamchef und Zeitungskolumnist, damals: "Unser Kurt Jara, unser Paul Gludovatz und unser Andreas Herzog können nicht Teamchef werden, weil sich der ÖFB für Marcel Koller entschieden hat. Bei allem Respekt, was macht ihn qualifizierter als die österreichischen Trainer? Ich war immer für eine österreichische Lösung."

Krankl: "Ich stehe zu meiner Meinung, die ich seit der Bestellung von Marcel Koller vertrete. In Österreich sollte ein Österreicher das Amt des Teamchefs innehaben. Das hat allerdings nichts mit der Person Marcel Koller zu tun und soll ihn also in keiner Form abwerten. Koller hatte das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein."

Rosemarie Schwaiger