Gauchotanz

Kritik nach DFB-Tanzeinlage: Morales über Gaucho-Tanz: "Ekelhafte Nazis"

Fußball. Argentinier nach DFB-Tanzeinlage empört

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Miroslav Klose, Andre Schürrle, Shkodran Mustafi, Mario Götze, Roman Weidenfeller und Toni Kroos liefen bei der offiziellen Siegesfeier des DFB am Brandenburger Tor in Berlin zunächst tief gebückt auf die Bühne und sangen in Anspielung auf den Finalgegner Argentinien: "So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so." Daraufhin richteten sie sich auf - mit den Worten: "So gehen die Deutschen, die Deutschen, die gehen so." Unter dem Beifall von Hunderttausenden Anhängern wiederholten die Spieler die Tanzeinlage mehrmals.

Morales: "Ekelhafte Nazis
Der Tanz zieht einen Sturm der Kritik nach sich.
Der bekannte argentinische Sportjournalist Victor Hugo Morales nannte die sechs Gaucho-Tänzer in seiner Sendung beim Radiosender Continental de Buenos Aires in ihrem Verhalten und ihrer Denkweise "ekelhafte Nazis". Die argetinische Sportzeitung "Ole" bezeichnete die Szene als "polemisch".

Kritik auch von deutschen Medien
Auch etliche deutsche Medien kritisierten den Scherz der sechs Nationalspieler. So war unter anderem von einer "Schnapsidee" (Welt.de) zu lesen, Faz.net nannte den Vorfall eine "üble Persiflage". Unter dem Hashtag "#gauchogate" verteidigten viele Twitter-Nutzer dagegen die Spieler und regten sich über die öffentliche Entrüstung auf.

Geteilter Meinung
Der englische "Mirror" hingegen lobte die deutsche Siegesfeier pauschal als "anarchisch, chaotisch and fast surreal".
Der ehemalige argentinische Bundesliga-Profi Rodolfo Esteban Cardoso befand in einem Interview mit dem TV-Sender Sport1, dass die Aktion "unnötig" gewesen sei. "Ich habe den Sinn gar nicht verstanden. Ich glaube aber nicht, dass sie uns bösartig verarschen wollten."

DFB-Präsident entschuldigt sich
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bedauerte in einer Mitteilung am Mittwoch die Irritationen. "Sie sind alle absolut anständige und faire Sportsleute, die sich über niemanden lustig machen, sondern einfach nur ausgelassen mit den Fans feiern wollten. Es tut uns leid, wenn dies bei einigen falsch und missverständlich rüber gekommen ist", verteidigte Niersbach die Nationalspieler.
Die Idee der Spieler sei "spontan aus der Emotion und Freude heraus entstanden", so der DFB-Präsident.

(APA/SaHa)