Mehrzweckknusperhäuschen

Mehrzweckknusperhäuschen: 10 Lieblingstage aus 10 Jahren phil

Jubiläum. 10 Lieblingstage aus 10 Jahren phil

Drucken

Schriftgröße

Die Erleuchtung erreichte Christian Schädel in einem Bus in Laos, irgendwo zwischen Luang Prabang und Vang Vieng, am Tag nach Halloween 2003. Sie besagte: Wien mag super sein, aber ihm fehlt ein Buchladen mit Café, Sofas und guter Musik, ein Wohnzimmer away from home, oder, in Schädels Worten: „ein Mehrzweckknusperhäuschen“. Im Oktober 2004 wurde die Erleuchtung Wirklichkeit, sie hieß phil, materialisierte sich in einem ehemaligen Schmucktapetengeschäft in der Gumpendorferstraße und wurde zu einem geradezu phänomenalen Erfolg, zur Austragungsstätte legendärer Konzerte und Lesungen (unter anderem von Scott Matthew, Skero, Tex Rubinowitz), Spielstätte der ORF-Literatursendung „les.art“, Jungmütter-, Kunststudenten- und Touristentreff (kein ernstzunehmender Wienreiseführer verzichtet heutzutage auf eine euphorische phil-Betippung), Keimzelle für feinsten Unsinn und neuerdings auch Verlags- und Plattenlabelsitz: Zum zehnjährigen Jubiläum gründete Schädel die literarisch/musikalischen Zweigstellen biblio.phil und audio.phil, deren erstes Produkt, der Jubelband „phil – ausgesprochen viel“, allerlei Anekdoten, Fotos, Facebookdiskussionen, Gästebucheinträge („Das ist eine pseudointellektuelle Scheiße hier! Nichts von E.T.A. Hoffmann!!!!!“) und Statistiken aus der phil-Geschichte versammelt, nebst Originalbeiträgen von Freunden des Hauses wie Austrofred, Clemens J. Setz, Teresa Präauer oder Tex Rubinowitz, beziehungsweise, auf der beiliegenden CD-Compilation „Feel zu phil“, Attwenger, i-Wolf, Tanz Baby! oder Der Nino aus Wien.

Zum Juphiläum: 10 Lieblingstage aus 10 Jahren phil

29. September 2004: Erstes verkauftes Buch (zwei Tage vor der offiziellen
Eröffnung!)

10. November 2004: Die Melvins geben eine Pressekonferenz im phil.

1. Oktober 2005: Erster phil-Geburtstag mit Reggae, Marillenpalatschinken und Chaos.

9. Jänner 2008: Joachim Lottmann besucht das phil. (Der Schriftsteller: „Alle haben ganz still zugehört.“)

29. Dezember 2009: phil-Reinigungskraft Nena hat eine Urlaubsvertretung organisiert. Sie heißt Milka.

13. März 2011: Konzertanfrage ans phil: „Hallo! Wir sind eine junge Band (alle Mitglieder sind 13–14) und wir würden gerne in Ihrem Lokal auftreten. Natürlich würden unsere ­Erziehungsberechtigten im Publikum sitzen.“

20. September 2011: Ben Becker geht ins phil und kauft sich einen Kalender (für 2011).

25. Mai 2012: Neuartiges Bücher-Mobile am Baustellengerüst vor dem phil.

5. Dezember 2012: Scott Matthew gibt im phil ein heillos überlaufenes Konzert.

6.–8. Juni 2014: Stefanie Sargnagel sitzt für drei Tage als „writeresse in residence“ im phil und trinkt Bier.

4. Oktober 2014: (ab 16 Uhr): 10 Jahre phil-Festival, Gartenbaukino, mit: Attwenger, Der Nino aus Wien (Foto), Tex Rubinowitz,­ maschek., DSL u.v.a.