Es kann nur besser werden

ÖFB-Spieler hoffen nach Fehlstart auf Steigerung

"Der Kopf wird nicht in den Sand gesteckt", betonte Österreichs Kapitän Christian Fuchs. "Es war das

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"Der Kopf wird nicht in den Sand gesteckt", betonte Österreichs Kapitän Christian Fuchs. "Es war das erste Spiel. Es sind noch zwei, da werden wir alles probieren." Gegen die Ungarn sei vieles zusammengekommen. "Aber ich bin ein Verfechter davon, dass wir jetzt nicht alles schlecht reden. Wir haben eine engagierte Leistung gebracht. Deswegen müssen wir uns auf das nächste Spiel fokussieren und mit neuem Mut gegen Portugal antreten."

Steigerungsbedarf sieht Fuchs, der vor dem ersten Gegentreffer das Abseits aufgehoben hatte, nach wie vor in der Chancenverwertung. Nach der EM-Generalprobe gegen die Niederlande (0:2) blieb das ÖFB-Team zum zweiten Mal in Serie ohne Torerfolg. "Die Effizienz, die wir vermissen haben lassen, die muss besser werden", meinte der Linksverteidiger vom englischen Meister Leicester City.

Julian Baumgartlinger erwartet eine Reaktion von der Mannschaft. "Mentalität ist immer gefragt, gerade bei Großereignissen, wo es in der Gruppenphase nur drei Spiele gibt", erklärte der Mittelfeldspieler. "Ich bin ehrlich gesagt auch ein bisschen sauer und möchte das wieder gut machen." Das sei man auch den Fans, die am Wochenende erneut zu Tausenden nach Paris reisen werden, schuldig.

Eine Steigerung ist notwendig. "Portugal wird mindestens genauso viel Qualität auf den Platz kriegen. Das müssen wir erst einmal verteidigen", betonte Baumgartlinger. "Es geht um uns, dass wir unsere Stärken wieder auf den Platz kriegen über 90 Minuten."

Vielen Akteuren gelang das gegen die Ungarn nicht. "Wir sind nicht zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben als Mannschaft nicht gezeigt, was wir schon gezeigt haben", sagte Offensivspieler Martin Harnik. Das galt auch für ihn selbst. "Ich habe nicht so ins Spiel gefunden, wie ich es mir vorgestellt habe, habe aber auch wenige Bälle bekommen, vor allem in die Tiefe."

Dem Spiel der Österreicher fehlte die Ruhe. "Wir waren ein bisschen übermotiviert, speziell mit dem Ball", meinte Harniks Stuttgart-Kollege Florian Klein. "Wir wollten zu oft gleich den entscheidenden Pass spielen. Das war zu gierig." Die Einstellung habe gepasst, die Umsetzung nicht. "Wir müssen konzentrierter und ruhiger agieren. Wenn wir die Eigenfehler nicht abstellen, wird es schwierig."

Einige ÖFB-Kicker gestanden eine gewisse Nervosität ein. Martin Hinteregger betonte, dass diese üblicherweise aber positiv wirke. "Das ist eine EM, da ist viel anders als bei anderen Ligaspielen", sagte der Innenverteidiger. "Bei einer EM muss man in Topform sein, um bestehen zu können." Nicht alle Stammspieler sind es offenbar.

Dazu kommt die Zusammenarbeit. "Wir müssen kompakter verteidigen. Und wir wissen, dass wir gegen die Portugiesen als Team stärker auftreten müssen", erklärte Hinteregger. Dann sei auch der Weltranglisten-Achte, zum Auftakt nicht über ein 1:1 gegen Island hinausgekommen, zu schlagen. "Wir werden alles daran setzen, dass wir punkten - und wenn möglich auch drei Punkte holen."

Nach einer ersten Regenerationsphase begann noch am Mittwoch die Vorbereitung auf das Duell im Pariser Prinzenpark. "Wir sind alle enttäuscht, aber gerade jetzt ist es wichtig, die Köpfe wieder nach oben zu bringen", meinte ÖFB-Torhüter Robert Almer. Möglicherweise habe in Bordeaux die "cleverere Mannschaft" gewonnen. Almer: "In den nächsten beiden Spielen werden wir ein anderes Gesicht zeigen müssen."