ÖFB-Team will gegen Bosnien Aufwärtstrend bestätigen

Österreichs Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im Wiener Happel-Stadion das letzte Testspiel vor der entscheidenden Phase der EM-Qualifikation.

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Gegen Bosnien-Herzegowina hoffen David Alaba und Co. auf eine erfolgreiche Generalprobe für das richtungsweisende Quali-Auswärtsspiel am 14. Juni in Russland und auf eine Fortsetzung des jüngsten Erfolgslaufs.

Durch das 5:0 am Freitag in Liechtenstein steht die aktuelle ÖFB-Bilanz bei je vier Auswärts- und Pflichtspiel-Siegen en suite, außerdem wurde in den vergangenen 13 Länderspielen immer zumindest ein Tor erzielt. Im Falle eines Sieges über die Bosnier hätte die Truppe von Teamchef Marcel Koller fünf ihrer jüngsten sechs Partien gewonnen.

Bosnien mit verpatztem Quali-Start

Im Gegensatz zum ÖFB-Team hatte die bosnische Auswahl in den vergangenen Monaten einige Rückschläge zu verdauen. Nach einem völlig verpatzten Start in die EM-Qualifikation musste Safet Susic im November gehen und wurde durch Mehmed Bazdarevic ersetzt. Derzeit fehlen dem Fünften der Quali-Gruppe B vier Punkte auf Rang zwei, der auf jeden Fall zur EM-Teilnahme berechtigt.

Warum der WM-2014-Teilnehmer derart ins Trudeln geriet, ist Koller ein Rätsel. "Die Bosnier haben gute Einzelspieler mit viel individueller Qualität. Das ist ein starker Gegner und für uns ein weiterer guter Test. Wir dürfen nicht nachlassen", forderte der Schweizer in der ORF-TV-Sendung "Sport am Sonntag".

Koller: "Wir haben den Auftrag, zur EM zu fahren"

Auch wenn es gegen Bosnien-Herzegowina nicht um Punkte für die EM-Qualifikation geht, wird Koller trotzdem ziemlich sicher seine stärkste Formation beginnen lassen. "Wir haben den Auftrag, dass wir zur EM fahren sollen. Da geht es nicht darum, die besten Freunde aufzustellen, sondern das aus unserer Sicht beste Team."

Allerdings werden wohl im Laufe der Partie einige Teamspieler Einsatzminuten bekommen, die zuletzt nur Reservisten waren. "Es ist schon eine Schwierigkeit, dass man nicht allen gerecht werden kann. Wir versuchen, in Testspielen den einen oder anderen Wechsel zu machen", kündigte Koller an.

Nicht nur im personellen, auch im taktischen Bereich werden gravierende Änderungen ausbleiben. "Es fehlt die Zeit, um neue Taktiken einzuführen", erklärte Koller. Wichtiger sei, dass die aktuelle Spielweise weiter verfestigt werde.

Kollers Philosophie trägt Früchte

Kollers Philosophie vom hohen, laufintensiven Pressing und schnellem Spiel nach vorne brachte zuletzt die gewünschten Ergebnisse und ließ die Sympathiewerte des 54-Jährigen noch einmal ansteigen. Schon bald nach seinem Amtsantritt im November 2011 waren von den Rängen "Marcel Koller"-Sprechchöre erschallt, die seither nicht mehr abrissen.

Auch in Vaduz wurde der Schweizer von den österreichischen Anhängern frenetisch bejubelt, was Koller jedoch nicht überbewerten wollte. "Es ist sehr schön, wenn man diese Sprechchöre hört, aber ich kenne auch die andere Seite. Ich kann Lob und Tadel vertragen, doch schöner ist es, wenn Lob da ist", erklärte der Schweizer.