Toni Innauer: "In der Champions League wird sicherlich gedopt"

Ex-ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer: "In der Champions League wird sicherlich gedopt"

Den ÖSV unter Präsident Schröcksnadel vergleicht Innauer mit einem erfolgreichen Familienunternehmen: "Der Patriarch entscheidet selbst, wann er geht."

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In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des profil zeigt sich der ehemalige Ex-ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer vom Dopingskandal in Seefeld nicht überrascht: "Ich rechne damit, dass manche Bereiche im Sport nicht sauber sind – vor allem bei internationalen Wettkämpfen." Einen Generalverdacht möchte Innauer aber nicht aussprechen: "Das ist nicht möglich und auch unfair. Es braucht schon noch Beweise."

Über die Rolle des ÖSV in den jüngsten Dopingfällen sagt der ehemalige Olympiasieger: "Es klingt für mich glaubwürdig, wenn der ÖSV sagt, dass es vonseiten des Skiverbandes kein systematisch organisiertes oder geduldetes Doping gibt." Ob einzelne ÖSV-Trainer Doping aktiv unterstützten, sei sehr schwer zu beurteilen: "Es herrscht in dieser Szene ein kontaminiertes Klima."

Den ÖSV unter Präsident Schröcksnadel vergleicht Innauer mit einem erfolgreichen Familienunternehmen: "Der Patriarch geht erst dann, wenn er selbst das Gefühl hat, dass es Zeit ist aufzuhören – oder wenn er einen groben Schnitzer macht. Aber diesen Gefallen hat Schröcksnadel seinen Gegnern noch nicht getan."

Innauer geht davon aus, dass sich Doping nicht nur auf Ausdauersportarten wie Langlaufen oder Radfahren beschränkt. Auch im Fußball werde gedopt: "Wenn ich mir das Programm der Mannschaften anschaue, die Trainingsumfänge, die Spiele, die Intensität und Bewegungsgeschwindigkeit, dann muss man davon ausgehen, dass auch in der Champions League und bei Weltmeisterschaften gedopt wird."