Brüchiger Frieden

„Planet der Affen - Revolution“: Teil acht der Affen-Saga im Kino

Film. „Planet der Affen - Revolution“: Teil acht der Affen-Saga im Kino

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Schimpansen können verdammt böse schauen, aber für Liebhaber des Fantasy-Genres ist das eine gute Nachricht: Die vor rund fünf Jahrzehnten inaugurierte Franchise „Planet der Affen“ hat Zuwachs erhalten. Mit „Planet der Affen – Revolution“ (im Original: „Dawn of the Planet of the Apes“) hat nun der bereits achte Affenfilm die Kinos erreicht – und der dritte seit dem Reboot der Serie 2001.

Mit goldener Schrift auf grünem Grund ging die Primaten-Fabel los: Pierre Boulles 1963 erschienener Science-fiction-Roman „La planète des singes“ erzählte noch die Geschichte dreier Forscher, die einen fernen, aber erdähnlichen Planeten erreichten, der von einer Menschenaffenzivilisation beherrscht wurde. Der Franzose Boulle, der immerhin auch „Die Brücke am Kwai“ geschrieben hat, legte damit den Grundstein zu einem anhaltenden Kinoerfolg: Franklin Schaffners Erstverfilmung von 1968 gab sich zwar trick- und maskentechnisch noch rührend analog, hatte aber bereits Darsteller vom Kaliber Roddy McDowalls und Charlton Hestons aufzubieten. Der Kassenschlager der Saison zog vier Filmfortsetzungen nach sich: Zwischen 1970 und1973 erschienen neue „Planet of the Apes“-Dramatisierungen im Jahrestakt. Danach war erstmal Schluss. Erst 2001 setzte man wieder an – und konnte mit Tim Burton sogar einen Regiestar dafür gewinnen. Dessen leeres Tricktechnikspektakel blieb allerdings so weit hinter den Erwartungen zurück, dass es eine Dekade dauerte, ehe die Franchise, längst auch mit TV-Serien und Videogames zum Thema bestückt, im Kino wieder aufgenommen wurde. Und nun legt Regisseur Matt Reeves eine weitere, recht mitreißend inszenierte, wenn auch gedanklich schlichte postapokalyptische Parabel über Krieg und brüchigen Frieden, über Aggression und Pazifismus, Masse und Individuum vor: „Planet der Affen – Revolution“ schwelgt in edler Digitaltechnik und träumt von produktiver Koexistenz von Mensch und Tier. Ein Ende ist übrigens nicht in Sicht. Für 2016 hat das Centfox-Studio bereits den nächsten, noch unbetitelten Teil angekündigt. Der Kampf um die Primatsphäre geht somit weiter.

Stefan   Grissemann

Stefan Grissemann

leitet seit 2002 das Kulturressort des profil. Freut sich über befremdliche Kunst, anstrengende Musik und waghalsige Filme.