Kampf gegen Depressionen

Schauspieler und Komiker Robin Williams ist tot

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Dies erklärten die Behörden von Marin County im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien am Montagabend. Es bestehe Verdacht auf Selbsttötung, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Nach dem Tod des Oscar-Preisträgers hat sich dessen Frau völlig erschüttert gezeigt. "Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und meinen besten Freund verloren und die Welt einen ihrer beliebtesten Schauspieler und liebenswürdigsten Menschen", schrieb Susan Schneider in einer Erklärung. "Mein Herz ist völlig gebrochen."

Im Namen der Familie bat sie um Zurückhaltung während der Trauerzeit. "Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen, sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, das er Millionen gab." Williams war mit der Grafikdesignerin seit Oktober 2011 verheiratet.

Kampf gegen Depressionen
Williams Sprecherin bestätigte unterdessen Medienberichte, wonach der US-Schauspieler unter Depressionen litt. "Robin Williams ist heute Morgen gestorben. Er kämpfte in letzter Zeit gegen Depressionen", sagte seine Sprecherin Mara Buxbaum am Montag. Details wollte sie nicht nennen.

US-Präsident Barack Obama würdigte den verstorbenen Schauspieler als "einmalig". Williams sei in seiner Karriere "ein Flieger, ein Arzt, ein Genie, ein Kindermädchen, ein Präsident, ein Professor, ein Peter Pan und alles dazwischen" gewesen, erklärte Obama am Montag. "Aber er war einmalig."

Hollywood reagiert mit Schock und Trauer auf den Tod von Williams. "Er war ein Freund, und ich kann es nicht fassen, dass er von uns gegangen ist", teilte Star-Regisseur Steven Spielberg (67) mit. Er hatte Williams 1991 für den Film "Hook" vor die Kamera geholt. Auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood legten Fans Blumen und Botschaften zum Gedenken an den Komiker nieder. "Robin Williams hat die Welt ein kleines bisschen besser gemacht", schrieb Hollywood-Komiker Steve Carell (51) bei dem Kurznachrichtendienst Twitter. Sie könne die Nachricht von Williams' Tod kaum ertragen, twitterte Sängerin Miley Ray Cyrus. Nie zuvor hätte sie jemandem nachgeweint, den sie nicht persönlich kannte. Sie könne einfach nicht aufhören, bekundete die 21-Jährige.

Oscar für Rolle in "Good Will Hunting"
Ausgerechnet mit einer Drama-Rolle holte Williams einen Oscar. Für seinen Auftritt als einfühlsamer Psychotherapeut, der in "Good Will Hunting" einem jungen Genie (Matt Damon) aus dem Arbeitermilieu den Weg weist, erhielt er 1998 den Nebenrollen-Oscar. Zuvor war er für "Good Morning, Vietnam" (1987), "Der Club der toten Dichter" (1989) und "König der Fischer" (1991) bereits dreimal als Hauptdarsteller für Hollywoods höchste Ehre nominiert gewesen.

Nur kurze Zeit hielt der am 21. Juli 1951 in Chicago geborene Williams an seinem Ziel fest, Politikwissenschaften zu studieren, dann setzte sich die Liebe zum Theater durch. An der berühmten Juilliard-Schauspielschule in New York lernte er sein Handwerk, an der Seite seines guten Freundes, des späteren "Superman" Christopher Reeve. Nach Jahren auf der Bühne als Stand-up-Komödiant trat Williams 1980 erstmals vor die Filmkamera. Robert Altman machte ihn in "Popeye - Der Seemann mit dem harten Schlag" zu dem liebenswerten Matrosen.

Sein Talent für schräge Charaktere stellte er zwei Jahre später in der Verfilmung von John Irvings Bestseller "Garp und wie er die Welt sah" zur Schau. Als redseliger Army-Disjockey in der Vietnam-Dramakomödie "Good Morning, Vietnam" (1987) wurde er unter der Regie von Barry Levinson endgültig zum gefragten Star. Peter Weir setzte ihn 1989 als unkonventionellen Internatslehrer in dem Drama "Der Club der toten Dichter" ein. In "Zeit des Erwachens" (1989) half er als Arzt einem an einer Schlafkrankheit leidenden Patienten, der von Robert De Niro gespielt wurde. Für Terry Gilliam trat er in dem Großstadtmärchen "König der Fischer" (1991) als verrückter und belesener Obdachloser vor die Kamera.

Nach Komödien wie "The Birdcage - Ein Paradies für schrille Vögel" und "Der 200-Jahre-Mann" zeigte Williams, dass er auch Angst verbreiten kann. In dem Thriller "Insomnia - Schlaflos" unter der Regie von Christopher Nolan liefert er sich als Mörder mit einem Detektiv (Al Pacino) ein Katz-und-Maus-Spiel. In dem Psychothriller "One Hour Photo" sorgte Williams als labiler Einzelgänger für Gänsehaut. Zuletzt war Williams in der Fernsehserie "The Crazy Ones" zu sehen.

Weitere Reaktionen zu Robin Williams´Tod:

Schauspieler und Komiker Steve Martin: "Ich könnte nicht erschütterter sein über den Verlust von Robin Williams - Mensch, großes Talent, Schauspiel-Partner, Seele von Mensch."

Moderatorin Ellen DeGeneres: "Ich kann die Nachricht über Robin Williams nicht glauben. Er hat so vielen Menschen so viel gegeben. Ich bin untröstlich."

Schauspieler Kevin Spacey: "Robin Williams hat die Welt zum Lachen und zum Nachdenken gebracht. Ich werde diesen großartigen Menschen, Künstler und Freund in Erinnerung behalten. Ich werde ihn unglaublich vermissen."

Talkmaster Conan O'Brien: "Vollkommen fassungslos über die Nachricht zu Robin Williams. Es ist für mich unvorstellbar, dass wir so einen wahrhaftig lustigen und liebenswerten Menschen verloren haben."

Monty-Python-Komiker Eric Idle: "Ich kann nicht glauben, dass mein lieber Freund nicht mehr da ist. Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen geliebten Kindern. Er hat uns so viel Freude und Lachen beschert."

Terry Gilliam, Drehbuchautor und Monty-Python-Komiker: "Robin Williams, das am überraschendsten lustige, brillante, tiefgründige und alberne Wunder von Seele und Geist, hat den Planeten verlassen. Er war ein wundersames Geschenk der Götter."

Schauspielerin Mia Farrow: "Nein! Robin Williams, Du wurdest so geliebt."

Ex-Radprofi Lance Armstrong: "Ruhe in Frieden, Robin. Ich werde Dich immer als einen verdammt guten Freund in Erinnerung behalten. Ich liebe Dich und werde Dich schrecklich vermissen."

Schauspieler und Regisseur Ben Stiller: "Ein Tweet kann die ungeheure Größe von Robin Williams' Herz und Seele und Talent nicht im Ansatz beschreiben. Es ist so traurig."

Schauspieler Danny DeVito: "Untröstlich."

Alfonso Cuaron, mexikanischer Filmemacher: "Ich kann den Tod von Robin Williams nicht glauben. Ich bin wie vor den Kopf gestoßen. Er war ein talentierter Schauspieler, von der Filmwelt geliebt. So viel Schmerz!"

Moderator Jimmy Kimmel: "Robin war ein liebenswerter Mensch und er war lustig."

Sängerin Taylor Swift: "Ich bin untröstlich für Robin Williams und seine Familie."

(APA/Red.)