UEFA verteidigt neuen EM-Modus - "Deutlich" weniger Tore

Die umstrittene Aufstockung der Fußball-EM auf 24 Mannschaften und der damit verbundene komplizierte Modus sind aus Sicht der UEFA bisher ein voller Erfolg.

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Von den 24 Teams seien vor den Spielen am (heutigen) Montag erst vier für das Achtelfinale qualifiziert. "Ich erwarte ähnlich enge Spiele in der K.o-Phase", sagte der Italiener. Trotz gestiegener Spannung verwies der Top-Funktionär darauf, dass bisher "deutlich" weniger Tore als bei den vorangegangenen EM-Turnieren gefallen seien.

In den bisher 26 Spielen wurden in Frankreich 48 Tore geschossen. Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine seien nach 24 Spielen bereits 60 Tore gefallen, sagte Marchetti. In Österreich und der Schweiz 2008 seien es 57 nach 24 Partien gewesen. 2008 und 2012 hatten jeweils noch 16 Teams am Turnier teilgenommen. Dass in Frankreich bisher deutlich weniger Tore fallen, könnte aus Marchettis Sicht mit der engen Leistungsdichte unter den Teams zusammenhängen.

Außerdem sei es hilfreich für alle Mannschaften, dass auch die vier besten Gruppendritten noch das Achtelfinale erreichen könnten. Das sei "hilfreich für alle Teams, im Wettbewerbsmodus zu bleiben", sagte Marchetti. Ergebnis-Absprachen fürchtet er deswegen keine: "Ich denke, wir sind auf der sicheren Seite, weil viele Mannschaften einen Sieg brauchen."

Spekulationen über eine notwendige Änderung des Turniermodus' im Falle eines Ausschlusses von Russland oder einem anderen Team lehnte die Europäische Fußball-Union weiter ab. "Wir wollen positiv denken. Und wir denken, wenn Russland und Kroatien sich für die K.o.-Runde qualifizieren sollten, werden sie auch dabei sein. Wir hoffen, es wird zu keinen weiteren Vorfällen kommen", sagte Marchetti.

Nach wiederholten Ausschreitungen und rassistischen Äußerungen einiger Fans droht auch den Kroaten eine harte Strafe durch die UEFA. Am späten Montagnachmittag wollte die Disziplinarkommission darüber entscheiden. Sollte ein Team gestrichen werden, würden alle seine Ergebnisse gestrichen. Wie dann verfahren würde, ist unklar.