Die große profil Wein-Serie

Weingut Weszeli: Im Dialog mit den Reben

Teil 1: Weingut Weszeli

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Kommunikation bedeutete für Davis Weszeli früher: Dutzende von Mails, lange Meetings und Handygespräch ohne Ende. Bis 2011. Da wurde aus dem Top-Manager in der Telekombranche ein engagierter Weingärtner. Er stieg beim renommierten Langenloiser Traditionsbetrieb Summerer im Kamptal ein. Seitdem firmiert das Haus unter dem Namen Weszeli. Gemeinsam mit Partner Rupert Summerer (dessen Familie kelterte dort 1679 die ersten Trauben) setzt Weszeli eine Weinphilosophie um, die Ihresgleichen sucht: die Partnerschaft zwischen Menschen und Pflanzen, Kleinstlebewesen und Böden – Terrafactum genannt.

Diese Symbiose erforderte ein rigoroses Umdenken. Sein Handy warf Davis Weszeli zwar nicht weg, aber seitdem er das Chefbüro gegen Rebzeilen getauscht hat, interpretiert der dreifache Vater Kommunikation neu: Businesspartner ist jetzt die Natur, die täglichen Besprechungen finden im Weingarten statt, und auf der To-Do-Liste stehen, verrät der 40-Jährige lächelnd, „Hinschauen und Horchen, Riechen und Schmecken, Fühlen und Tasten“. Es geht um das Verstehen des Zusammenspiels von Flora und Fauna. Das bedeutet: keine schweren Maschinen, aber aufwändiger händischer Einsatz. Nährstoffe entstehen durch pflanzliche Bodenverbesserer wie Leguminosen oder Klee. Eine der Folgen: kaum Schädlinge im Weingarten. Die Weine sind freilich alles andere als Nischenprodukte aus dem Ökoparadies. Mit ihrem einzigartigen Aromenspiel aus kristallklarer Frucht und feinster Mineralität gelten sie weltweit als idealtypische Botschafter österreichischer Weinkultur.

Zweiter Grundsatz neben Terrafactum: die Konzentration auf das Wesentliche. „Wir brauchen keinen Bauchladen mit wechselnden Moderebsorten“, sagt Davis Weszeli. „Stattdessen arbeiten wir die regionale Identität unserer – übrigens histaminarmen – Weine heraus.“ Deshalb stehen ausschließlich Grüner Veltliner und Riesling in den Rieden. Und die Vielfalt? „Die zeigt sich in unseren Böden. Ob Gneis, Löss oder Schiefer – jeder unserer Lagenweine erhält so seinen unverwechselbaren Charakter.“

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