Unbändiger Offensivdrang

Bayern-Profi David Alaba ist Österreichs Sportler des Jahres

Fußball. Bayern-Profi David Alaba ist Österreichs Sportler des Jahres

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Die Kür zu Österreichs Sportler des Jahres ist ein Meilenstein für David Alaba - und doch nur ein weiterer logischer Schritt in einer noch jungen Karriere, der keine Grenzen gesetzt scheinen. Bereits mit 17 Jahren debütierte der Wiener im Nationalteam und bei den Bayern, mittlerweile steht der 21-Jährige am Sprung zum Weltklasse-Fußballer und darf sich Champions-League-Sieger und deutscher Meister nennen.

Unbändiger Offensivdrang
Alaba verfügt über alle im modernen Fußball gefragten Attribute: Er ist schnell, technisch versiert, physisch stark, beidbeinig und variabel einsetzbar. Stars wie Arjen Robben, Mario Götze oder Bastian Schweinsteiger werden von Bayern-Coach Josep Guardiola gerne einmal aus der Mannschaft rotiert - auf Alaba verzichtet der Katalane praktisch nie. Zu wertvoll ist der Österreicher als Linksverteidiger mit unbändigem Offensivdrang und nahezu blindem Verständnis mit Vordermann Franck Ribery.

Elite des Weltfußballs
Der 30-fache ÖFB-Internationale, im Nationalteam stets im zentralen Mittelfeld im Einsatz, ist mit großer Begabung gesegnet. Den letzten Kick für die Aufnahme in die Elite des Weltfußballs verdankt er aber anderen Eigenschaften - seiner Bescheidenheit und Zielstrebigkeit. "Was ich an ihm schätze, ist seine Persönlichkeit. Deshalb ist er jetzt da, wo er ist. Talente hast du überall, aber du merkst schon, wenn einer vom Kopf her richtig gut dabei ist", sagte etwa Robben im "kicker" über Alaba.

„Meine Kraft liegt in Jesus”
Die mentale Stärke bezieht der Sieben-Tage-Adventist unter anderem aus seinem Glauben. Beim Feiern des Champions-League-Triumphs im vergangenen Mai im Londoner Wembley-Stadion trug Alaba ein T-Shirt mit der Aufschrift "Meine Kraft liegt in Jesus". Im Buch "Fußball-Bibel" wird Alaba zitiert: "In jeder Minute meines Lebens steht Gott neben mir. Seine Liebe trägt mich durch den Tag."

Champions-League-Gewinner
Ein weiterer Eckpfeiler in seinem Leben sind Alabas Eltern. "Ohne sie wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin. Was sie mir gegeben haben, kann ich ihnen niemals zurückgeben", meinte der in Wien geborene Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin, der aufgrund seiner Herkunft nach dem Champions-League-Gewinn eine Fahne mit den nigerianischen, österreichischen und philippinischen Nationalfarben trug.

Vertragsverlängerung mit dem FC Bayern?
Alabas Vater George hatte Ende der 1990er-Jahre als Mitglied des Pop-Duos "Two in One" zwei Top-Ten-Hits in Österreich. Mittlerweile kümmert er sich um die Management-Angelegenheiten seines auf einen Marktwert von 28 Millionen Euro taxierten Sohnes und diskutiert aktuell mit dem FC Bayern über eine vorzeitige Verlängerung des bis 2015 laufenden Vertrags. Mutter Gina arbeitete als Krankenschwester, Davids um zwei Jahre jüngere Schwester Rose schaffte es in der Puls-4-Castingshow "Popstars - Mission Österreich" bis ins Finale.

Popstar Alaba
Ihr Bruder hat in Österreich längst den Status einen Popstars - allerdings wider Willen. Privat ist der mit der Handballerin Katja Butylina liierte Star-Kicker zwar stets zu Späßen aufgelegt, öffentliche Auftritte mit Blitzlichtgewitter und Spießrutenläufen zwischen dutzenden Journalisten sind jedoch nicht die Sache des scheuen 21-Jährigen. Immer wieder schafft es Alaba auch nach Gala-Auftritten in der Allianz Arena, den Reportern in der Mixed Zone zu entwischen. Sein Fehlen bei der "Nacht des Sports" hatte allerdings andere Gründe: Guardiola ließ seinen Schützling zwei Tage vor dem Meisterschaftsspiel gegen Hoffenheim nicht nach Wien reisen.

(APA/Red)