139 Tage als Geisel

Jemen: Geiseln frei, Außenamt bestreitet Lösegeldzahlung

Jemen. Österreicher und finnisches Paar in Freiheit

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"Die Freigelassenen sind den Umständen entsprechend wohlauf und sind gemeinsam heute nach Österreich ausgeflogen worden", sagte der Leiter des Krisenstabs des Außenministeriums, Johannes Kyrle, bei einem Pressestatement in Wien. Der Wiener und die beiden Finnen werden im Heeresspital in Wien-Stammersdorf behandelt.

Außenamt bestreitet Lösegeldzahlung
Eine von Medien kolportierte Lösegeldzahlung wurde nicht offiziell kommentiert. Wie der finnische Außenminister Erkki Tuomioja am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz in Helsinki sagte, habe Finnland kein Lösegeld zur Befreiung der Geiseln gezahlt. Berichte über Lösegeldzahlungen der Familien wollte Tuomioja nicht bestätigen. „Wir wissen darüber nichts.“ Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf hochrangige jemenitische Sicherheitskräfte berichtete, soll jedoch der Oman Lösegeld gezahlt haben.

"Guter gesundheitlicher Zustand"

Der Österreicher sei den Umständen entsprechend in einem "guten gesundheitlichen Zustand". Dominik N. wurde zuletzt im Oman von einem österreichischen Team versorgt. Er werde derzeit medizinisch und psychologisch betreut.

"Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden politischen Kanäle und diplomatischen Möglichkeiten genützt, um konsequent in Richtung einer Lösung dieses Falles zu arbeiten", betonte Außenminister Spindelegger. "Dieses Ziel haben wir erreicht. Einer dieser Kanäle hat sich als erfolgreich erwiesen.

Tuomioja bedankte sich für die enge Zusammenarbeit zwischen Finnland und Österreich, Dank derer die Geiseln freigekommen seien. Ihnen gehe es den "Umständen entsprechend gut", eine lange Geiselhaft sei aber natürlich ein "einschneidendes Erlebnis". Die beiden Finnen sollen angeblich am Freitag in ihr Heimatland ausgeflogen werden.

Zurückhaltung der Medien
Der finnische Ministerpräsident Jyrki Katainen erklärte in einer Aussendung, er sei sehr glücklich über die Freilassung. Der Premier zeigte sich zudem von der Professionalität beeindruckt, mit der die finnischen Medien den Prozess verfolgt hätten und über die Zurückhaltung bei der Veröffentlichung von Informationen, die die Bemühungen der Behörden möglicherweise gefährdet hätten. Finnische Medien gaben erst nach der Freilassung der Geiseln die Identität preis.

Dominik N. war am 21. Dezember gemeinsam mit dem finnischen Paar mitten in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa verschleppt worden. Ende Februar war ein Video aufgetaucht, in dem der Österreicher unter vorgehaltener Waffe an die Republik und andere Staaten gerichtete Geldforderungen vorbrachte.

(APA/Red)