Eatdrink: Klaus Kamolz

eatdrink von Klaus Kamolz Haubenwanderungen

Haubenwanderungen

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Dafür, dass er den Erfolg des kleinen ­Restaurants maßgeblich geprägt hat, war er auf der Website des „Riegi“ (drei Hauben, ein Michelin-Stern) nahe dem Bundeskanzleramt in der Wiener City zuletzt signifikant unterrepräsentiert. Mit gutem Grund: Küchenchef Alexander Sowinetz, 26 Jahre alt und vor etwa einem Jahr hoch gelobter Nachfolger von Harald Riedl, hat sich soeben mit unbekanntem Ziel verabschiedet. Patronne Helga de Giuseppe findet das besonders schade, denn Sowinetz war, wie sie erfahren haben will, der Michelin-Stern in der Ausgabe „Main Cities in Europe“ auch für 2010 sicher. „Der Guide Michelin wurde aber kurz vor Redaktionsschluss informiert, und so müssen wir zumindest heuer auf den Stern verzichten“, bedauert de Giuseppe. Die Küchenleitung hat Souschef Jan Aigner übernommen.

Eines der besten Restaurants Österreichs hat seit Jahresbeginn eine neue Führung. Klaus (Küche) und Petra (Sommelière) Fleischhaker haben ihr „Pfefferschiff“ (drei Hauben, ein Michelin-Stern) bei Salzburg an den bisherigen Souschef Jürgen Vigne und dessen Gattin Iris Vigne übergeben; Vigne war schon bisher in hohem Maß für die Küche mitverantwortlich und will Fleischhakers Linie, behutsam modernisiert, fortsetzen. Klaus und Petra Fleischhaker wollen sich nun um ihre „Wein & Design“-Hotels in Salzburg und Wien kümmern.

Klaus Kobald, vormals Chef in den „Sazianistuben“ in Straden und zuletzt im „Taborturm“ in Steyr (zwei Hauben), übersiedelt mit seiner Mannschaft nach Bad Ischl und führt dort künftig die „Villa Schratt“. Eröffnet wird schon im Februar. Das Restaurant „Kurz“ (eine Haube) in der Wiener Innenstadt ist seit wenigen Tagen geschlossen. Der Grund: Andreas Kurz, ein großer Freund von Slow Food, soll ab 15. Februar mit seinem Team neuen Schwung in das Gasthaus „Pfarrwirt“ in Döbling bringen, dessen Eigentümer Hans Schmid seit längerer Zeit mit der Performance nicht restlos zufrieden ist. Im „Palais Coburg“ scheint sich hinter den Kulissen einiges zu tun. Thomas Wohlfahrter, bis zu Christian Petz’ Abschied dessen Souschef und seither für die „Privat Diners“ zuständig, hat das Unternehmen verlassen. Die neue Direktion liebäugelt laut Branchen-Insidern mit einer Rückkehr in die Top-Gastronomie, nachdem das 4-Hauben-Restaurant vor einem Jahr geschlossen worden war.

Harald Brunner, Urgestein der gehobenen Wiener Gastronomie und zuletzt Betreiber des Privat-Restaurants „Juwel“, macht Ernst mit seinem Projekt „Schwarzer Adler“. Derzeit wird das Wiener Traditionsgasthaus umgebaut. Noch im Frühjahr will Brunner mit einem neuen Konzept eröffnen. Eine zentrale Rolle wird dabei die Schauküche mit einer Rotisserie des Luxusherd-Erzeugers Molteni spielen. Brunner: „Da kommt vom Kapaun bis zum Rinderbraten alles drauf.“ Good News zum Schluss: Die Neuübernahme des legendären Gasthauses „Grünauer“ (eine Haube) in Wien-Neubau verzögert sich. Deshalb sperren Martha, Brigitta und Martin Grünauer nach der verlängerten Weihnachtspause doch noch einmal auf – und zwar am 25. Jänner.

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