Golan: Erste Soldaten zurück, Fidschi soll Österreich ersetzen
Die ersten 67 Bundesheer-Soldaten sind am Mittwochabend vom Golan zurückgekehrt. Sie wurden am Flughafen Wien von Bundeskanzler Werner Faymann und Verteidigungsminister Gerald Klug empfangen. Bei dem Flug handelte es sich um eine geplante Rotation. Die nun angekommen Soldaten werden nicht mehr nachbesetzt.
Fidschi soll Österreich ersetzen
Soldaten der Fidschi-Inseln und der Philippinen sollen die österreichischen Blauhelme am Golan ersetzen. Diplomaten in New York bestätigten, dass UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mit dem Pazifik-Staat und weiteren Ländern verhandle.
In New York wurden die Weichen für den Fortbestand der UNDOF-Truppe gestellt. Man habe die Fidschi-Inseln statt der bisher zugesagten 170 um ein Bataillon von 300 bis 400 Mann gebeten, um die rund 380 Bundesheer-Soldaten abzulösen.
Auch die Philippinen sollen mehr Soldaten schicken.
Der südostasiatische Staat hatte zuletzt seinen Abzug in den Raum gestellt, dieser ist aber offenbar vom Tisch. Nach Angaben in New York gibt es inzwischen genug Truppenofferte, um die abziehenden österreichischen Truppen zu ersetzen.
Aufstockung der Truppe
Generalsekretär Ban warb um ein robusteres Mandat für die UNDOF-Truppe. In einem Bericht an den Sicherheitsrat forderte er, die Truppe solle um ein Viertel auf 1.250 Soldaten aufgestockt werden und mehr Möglichkeiten zur Selbstverteidigung erhalten. Außenminister Michael Spindelegger hatte zuvor erklärt, wenn das Mandat der Blauhelme gestärkt werde, sei auch eine Rückkehr der Österreicher auf den Golan nicht ausgeschlossen.
Rückkehr bis Anfang Juli
Wann alle Bundesheer-Soldaten vom Golan abgezogen sind, ist noch unklar. Der größte Teil der Soldaten kehre bis Anfang Juli nach Hause zurück, einige Mediziner, Sanitäter und Stabsoffiziere blieben aber womöglich vor Ort, hieß es aus dem Außenministerium.
Einvernehmliche Suspendierung
Das Außenministerium verhandelt derzeit in New York mit der UNO über die "einvernehmliche Suspendierung" der seit 1974 bestehenden Teilnahme an der UNDOF-Mission, bestätigte das Außenministerium. Dabei geht es auch um den genauen Zeitpunkt des Abzuges.
UN-Peacekeeping-Chef Herve Ladsous bat Österreich zuletzt um mehr Zeit, um eine ordentliche Übergabe an die nächsten Truppensteller zu ermöglichen.
(APA/Red)