Friedensmission in Syrien

Golan: Österreich zieht seine UNO-Soldaten ab

Blauhelme. Österreich zieht seine UNO-Soldaten von den Golanhöhen ab

Drucken

Schriftgröße

"Die Sicherheit unserer Soldatinnen und Soldaten steht an oberster Stelle, daher ist dieser Schritt notwendig", betonten Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger in einer gemeinsamen Aussendung. Die Bewegungsfreiheit der Blauhelme sei "de facto nicht mehr gegeben", die Gefährdung der österreichischen Soldaten "auf ein inakzeptables Maß angestiegen".

"Die Entwicklung der heutigen Morgenstunden hat gezeigt, dass ein weiteres Zuwarten nicht mehr vertretbar ist", erklärten Kanzler und Vizekanzler. Das Verteidigungsministerium sei bereits mit der Abteilung für Friedenseinsätze der UNO in Kontakt, um die Voraussetzungen für einen geordneten Rückzug der österreichischen Blauhelme zu schaffen. Österreich ist derzeit mit 380 Blauhelmen an der Mission beteiligt.Der Abzug soll innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen stattfinden.

+++ Lesen Sie hier: UN-Mission auf dem Golan: Durchschuss auf Position 32 +++

Nach der vorübergehenden Einnahme des Grenzpostens bei Quneitra und der Wiedereroberung durch Einheiten der syrischen Armee habe eine Lagebesprechung mit dem Generalstab und Vertretern des Außenministeriums stattgefunden, heißt es in der Erklärung weiter. "In der Folge erklärte uns der Verteidigungsminister, dass nach Rücksprache mit den Verantwortlichen seines Ressorts die Teilnahme des österreichischen Bundesheeres an der UNDOF-Mission aus militärischen Gründen nicht mehr aufrechterhalten werden kann."

Einnahme eines Grenzpostens durch syrische Rebellen
Ausschlaggebend für den nunmehrigen Entschluss dürfte die kurzfristige Einnahme jenes Grenzpostens durch syrische Rebellen am Donnerstag gewesen sein, durch den seit der Eskalation des syrischen Bürgerkrieges die komplette Versorgung der UNO-Soldaten von israelischem Gebiet aus erfolgt.

Die syrischen Regierungstruppen eroberten das "Bravo-Gate" am Rand der 1974 zerstörten Stadt Quneitra zwar nach wenigen Stunden zurück, die Eskalation zeigte aber die Verwundbarkeit der Blauhelme durch die immer heftiger werden Kämpfe in der theoretisch demilitarisierten Zone erneut auf.

(APA/Red.)