Hitzestau

Hitze und Arbeit

Arbeit. An „Hundstagen“ sinkt die Arbeitsleistung angeblich um 30 bis 70 Prozent gegenüber normalen Tagen

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Schließlich hat sie es mehr oder weniger amtlich: An „Hundstagen“ sinkt die Arbeitsleistung um 30 bis 70 Prozent gegenüber normalen Tagen, behauptet etwa die Arbeiterkammer.

„Das ist marktschreierisch“, meint hingegen der Arbeitsmediziner Friedrich Ring. Statistisch messbar sei dies keineswegs. Im Gegenteil: Eine Studie der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kam – entgegen der ursprünglichen Annahme der Forscher – zu dem Ergebnis, dass die Leistungsfähigkeit bei geistiger Arbeit bei höheren Temperaturen nicht sinkt. Zwar fühlten sich die Probanden bei Temperaturen über 30 Grad Celsius deutlich angestrengter als bei angenehmen 22. Doch weder bei der Konzentration noch bei numerischem oder verbalem Denken ließ sich ein deutlicher Leistungsabfall nachweisen. Anders sieht es bei körperlicher Arbeit im Freien aus: „Hier kommt es generell zu Einbußen bei der Leistungsfähigkeit. Der Körper muss sich zusätzlich anstrengen, weil er seinen Temperaturhaushalt in den Griff bekommen muss“, erklärt Christine Klien, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin.

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

ist Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast (@profil_Klima).