Schuhplatteln mit Lil Wayne

ImPulsTanz Festival: Schuhplatteln mit Lil Wayne

Festival. Die ImPulsTanz-Highlights und Entdeckungen der Saison

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Trajal Harrell: "Licence to Party“

Wenn der New Yorker Shootingstar Trajal Harrell eine Party ausrichtet, so ist das auch eine Zeitreise zurück in die 1980er-Jahre, als Vogueing gerade angesagt war und Gays, African Americans und Latinos auf den Disco-Laufstegen lustvoll mit Identitäten und weißen Repräsentationssymbolen spielten. Zur Festivaleröffnung sorgt Harrell, der heuer mit mehreren Arbeiten vertreten sein wird, für eine garantiert schillernde Party im Haupthof des MuseumsQuartiers. Eintritt frei. Come not as you are, sondern wie es sich fürs Vogueing gehört: dressed to kill.

9.7., Museumsquartier, 21.15 Uhr

Alessandro Sciarroni: "FOLKS-S will you still love me tomorrow?“

In Italien ist die hierzulande beliebte Volkstradition des Schuhplattelns mindestens so exotisch wie der Tango in der Karibik. Gerade diese Fremdheit interessiert den Choreografen Alessandro Sciarroni, der gemeinsam mit fünf Tänzerinnen und Tänzern für seine Performance in Lederhosen schlüpft. Getanzt wird bis zur Erschöpfung zu Songs der Eighties-Synthie-Band Yazoo bis hin zu aktuellen HipHop-Gassenhauern von Lil Wayne. Wer die Selbsterfahrung sucht: Sciarroni bietet auch einen Schuhplattel-Workshop an.

11.8., Schauspielhaus, 23.30 Uhr


Jérôme Bel: "Disabled Theater“

Der französische Choreograf Jérôme Bel gehört zu den führenden Konzeptkünstlern des zeitgenössischen Tanzes. Mit seiner jüngsten Arbeit sorgte er für heftige Diskussionen: Auf Einladung des Theater HORA in Zürich, einer Einrichtung, die auf die Arbeit mit Behinderten spezialisiert ist, entwickelte Bel seine Produktion "Disabled Theater“. Ein Teil des Publikums war begeistert, andere warfen dem Choreografen vor, seine behinderten Schauspieler unvorteilhaft darzustellen. Man mache sich selbst ein Bild.

28.-31.7., Akademietheater, 21 Uhr


Mathilde Monnier: "Twin Paradox“

Im Schatten der Wirtschaftskrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine seltsame Unterhaltungsform: der Tanzmarathon, ein Wettbewerb, bei dem konkurrierende Paare versuchen mussten, sich so lange wie möglich auf den Beinen zu halten. Oft schliefen sie im Stehen ein, mussten sich gegenseitig stützen. Die französische Starchoreografin Mathilde Monnier ließ sich von diesen Wettbewerben für "Twin Paradox“ inspirieren. Ergebnis: eine erstaunlich energetische Arbeit.

29.7., Volkstheater, 21 Uhr


Cecilia Bengolea & François Chaignaud: "altered natives‘ Say Yes to Another Excess - TWERK“

Cecilia Bengolea & François Chaignaud sind das wahrscheinlich exzentrischste Performance-Duo der internationalen Tanzszene. Für jede Inszenierung finden sie eine andere Form, nur in einem bleiben sie sich stets treu: Es darf glamourös sein. Für ihre jüngste Gemeinschaftsarbeit ließen sie sich von popkulturellen Trends wie dem "Twerk“, der Kunst des sexuell provokanten Arschwackeln, inspirieren.

30.7. und 1.8., Halle G, 23 Uhr


Doris Uhlich: "more than naked“

In fast allen Arbeiten der Wiener Choreografin und Performerin Doris Uhlich geht es um den lustvoll-ironischen Widerstand gegen gängige, allzu glatte Körperbilder. Im Rahmen von ImPulsTanz bot sie bereits Kurse in Nackttanzen an. Nun ist daraus eine eigenständige Performance entstanden. In "more than naked“ steht Uhlich mit 20 weiteren Tänzerinnen und Tänzern nackt auf der Bühne - und entwickelt eine "Fetttanztechnik“.

5.8, 21 Uhr und 7.8., 23 Uhr, Halle G

Weitere Infos: ImPulsTanz.com