AKH-Direktor R. Krepler

Interview: „Vertuschen sicher nichts“

„Vertuschen sicher nichts“

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profil: Schätzungen zufolge sterben jährlich 800 Menschen an vermeidbaren Hygienefehlern in Österreichs Spitälern. Auf die Bettenanzahl des AKH umgerechnet wären das 40 Todesfälle.
Krepler: Man muss bedenken, dass Patienten durch ihren schlechten Gesundheitszustand empfindlich gegen Infektionen sind. Die Infektionen, die vermeidbar sind, vermeiden wir. Aber es gibt selbstverständlich unglückliche Umstände.
profil: Von Mitarbeitern des AKH hört man anderes: Fehler der Ärzte würden vertuscht, heißt es.
Krepler: Wir vertuschen sicher nichts, das ist ausgeschlossen.
profil: Wie oft übernimmt dann das AKH die Verantwortung für im Krankenhaus erworbene Infektionen?
Krepler: Wenn das AKH Verantwortung zu übernehmen hat, übernimmt es sie. Krankenhausinfektionen, für die wir verantwortlich wären, sind mir nicht präsent.
profil: Gesundheitsexperten meinen, das AKH verfüge nicht über genug Hygienepersonal. Können Sie eine optimale Vorsorge garantieren?
Krepler: Die gesetzlichen Auflagen bezüglich des Vorhandenseins von Fachkräften erfüllen wir. Die Richtlinie des Gesundheitsministeriums (eine Stelle pro 300 Betten, Anm.) bisher nur strukturell nicht. Das Wiener Gesundheitsamt hat angeregt, dass wir Personen, die in diesem Feld arbeiten, zum offiziellen Hygieneteam dazurechnen. Das wird im November gemacht.