CeBIT 2004

IT: Tamtam digital

Tamtam digital

Drucken

Schriftgröße

Wie jedes Jahr um diese Zeit zieht es die High-Tech-Branche auch heuer in den Norden. Am 18. März öffnet die
CeBIT, Europas größte Computermesse, in Hannover ihre Pforten: Das Geschiebe durch die Messehallen, Fachsimpeleien an den Ständen und die Jagd auf Messe-Highlights gehören genauso dazu wie ausgebuchte Hotels und überteuerte Mittagessen in schmucklosen Restaurants. Der durchschnittliche CeBIT-Besucher – männlich, um die 40, in Anzug und Krawatte – bekommt dieses Jahr auf 300.000 Quadratmetern Hard- und Software präsentiert, Sonys QRIO, sprich „Kirio“, ein Roboter, der Gesichter erkennt und ein Orchester dirigieren kann, wird schon bei der Eröffnung dabei sein.

Rechner. Bei den Computerherstellern dominiert Vielfalt. Notebooks werden dank Intels Pentium-M-Prozessor immer flacher und leichter, ein Trend ist in Richtung Breitformat-Display auszumachen. Denn auf Notebooks mit breitem 15,4-Zoll-Monitor wird längst nicht mehr nur gearbeitet, sondern werden auch DVD-Filme gespielt. Das zweite wichtige Thema bei Laptops ist umfassende Vernetzbarkeit. Wireless LAN, die drahtlose Verbindungstechnologie über lokale Hotspots, ist im Business-Bereich ein heißes Thema.

Hollywood im Wohnzimmer. Ganz taufrisch ist die Verschmelzung von Computer- und Unterhaltungsindustrie zwar nicht mehr. Home-Entertainment wird auf der CeBIT allerdings auch dieses Jahr ein Thema sein. PCs im TV-Design verfügen über eine Festplatte, auf der sich Filme aufnehmen und hier auf DVD brennen lassen. Dolby-Surround-Sound spielt eine zentrale Rolle. Umgekehrt lässt sich der Fernseher nun aber auch zum Internetsurfen nutzen: Microsofts Media Center Edition liefert für die Verschmelzung von TV und Internet ein maßgeschneidertes Betriebssystem. Fürs Patschenkino benötigt man idealerweise allerdings eine leinwandähnliche Vorführfläche: Die Preise der noch immer sündteuren Beamer zeigen nur langsam fallende Tendenz. Flache LCDs und Plasma-Schirme hingegen werden immer erschwinglicher und sollten folglich langsam auch die Wohnzimmer erobern.

Flachmänner. Ob zu Hause oder im Büro: Flachbildschirme boomen. Statt klobiger Bildschirme sind elegante LCD-Monitore der Hit. Den besten Überblick über die aktuelle Modellauswahl gibt es in Halle 21. Dort führen unter anderem Philips, Samsung und Sharp ihre „Flachmänner“ ab 15 Zoll vor, viele davon mit integriertem TV-Empfang.

Handywelt. Auf jeden Fall eingeplant werden sollte ein Besuch in Halle 26, denn die Handyhersteller bieten auf der CeBIT stets die größte Show. Bereits im Vorfeld haben sie eine wahre Handyflut angekündigt. Musik und Fotos sind Standard, drumherum werden mobile Services live zu sehen sein. Einige technische Highlights: Nokias Communicator 9500, ein W-LAN-fähiger Mini-PC, Motorolas MPx auf Basis von Microsofts Pocket-PC-Version oder Sony Ericssons brandneues Megapixel-Handy S700: auf der Vorderseite ein Handy, ausgeklappt ein PDA und auf der Rückseite im Querformat eine Digitalkamera. Auch UMTS meldet sich wieder: Nach Vodafone wollen T-Mobile und O2 auf der CeBIT den Vermarktungsstart des schnellen Mobilfunkstandards bekannt geben.

Bilderboom. Mit digitalen Kameras und Camcorders ist in der Unterhaltungsindustrie derzeit das größte Geschäft zu machen, allein 2003 kamen mehr als 450 neue Kameramodelle auf den Markt. Philips will mit Key 019, einer Kombination aus Camcorder, Digitalkamera und MP3-Player punkten (siehe Foto links unten). Von handlichen Schnappschussmodellen in der Einsteigerklasse über kompakte Megazoom- und Spiegelreflexkameras bis hin zur kompletten Profiausrüstung inklusive Speicherkarten-Lösungen wird in Halle 1 eine breite Auswahl zum Ausprobieren angeboten.