Pacific Rim: 3D-Schlachtengemälde von Guillermo del Toro
Von Jörg Buttgereit
Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro ("Hellboy) ist Hollywoods Super-Geek, ein von den Horror- und Fantasy-Details der Kinogeschichte Besessener: Aus den B-Filmstoffen von gestern fertigt er die A-Blockbuster von heute. Für sein 180-Millionen-Dollar-Spektakel "Pacific Rim (Kinostart: 19.7.) greift er nun auf Motive des in den 1960er-Jahren populären "Kaiju Eiga, des japanischen Monsterfilms, zurück: Gigantische Bestien steigen vom Grund des Pazifik an Land, um die Menschheit zu bedrohen. Zur Abwehr werden gewaltige Kampfroboter, sogenannte "Jaeger konstruiert, die von einem tapferen Amerikaner und einer traumatisierten Japanerin per Gedankenverschmelzung gesteuert werden. Auch wenn die Bezeichnung "Kaiju in Japan eher für mythologische Fabelwesen wie Godzilla steht, wird das Wort in der westlichen Popkultur mit "Monster übersetzt.
3D-Schlachtengemälde
Während die "Dai Kaiju in den Sixties noch von tapferen Schauspielern in Latexkostümen dargestellt wurden, sind die neuen "Kaiju imposante, digital im Computer animierte Kreaturen. In del Toros 3D-Schlachtengemälde bekommen sie es nun mit Robotern zu tun, deren stilistische Vorfahren irgendwo zwischen den (ursprünglich auch aus Japan stammenden) "Transformers und der US-Superheldenwaffe "Iron Man zu verorten sind. Die naiv-sympathischen Gummimonster waren einst Barometer japanischer Befindlichkeiten. Auf ihren Schultern konnten nationale Traumata wie die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki deponiert werden. Und im "Kaiju Eiga schwappten schon früh Monsterwellen über japanische Atomkraftwerke. "Pacific Rim ist ein leidenschaftlicher Fan-Film mit liebevoll charakterisierten B-Movie-Figuren in tricktechnischer Perfektion, doch ohne deutlichen politischen Subtext.
Das Werk wird Schule machen: Derzeit realisiert der Brite Gareth Edwards ("Monsters) ein weiteres US-Remake von "Godzilla; gut möglich, dass die alte Echse darin durch Radioaktivität aus Fukushima wiederbelebt werden wird.