Sozialfonds

Sozialfonds: Grassers Gönner

Grassers Gönner

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Insgesamt 42.151,41 Euro liegen derzeit auf dem Treuhandkonto des „Karl-Heinz Grasser Sozialfonds“. Seit Sommer 2003 hatte Grasser von einem in Gründung befindlichen Fonds gesprochen, Mitte Jänner 2004 hatte er dann die angeblich notwendigen 40.000 Euro Startkapital zusammen. Der Fonds soll nach Angaben des Finanzministers in Not geratene Kinder unterstützen. Damit versuchte Grasser heftige Vorwürfe der Opposition zu entkräften, er habe Vortragshonorare nicht versteuert.

Die Personen und Unternehmen, die diese Summe mit ihren Spenden angehäuft hatten, wollte der Finanzminister bis zuletzt jedoch nicht nennen. Nun wurde dieses Geheimnis gelüftet (siehe Tabelle). Neben dem Raiffeisenverband und der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) gehört auch ein alter Freund Karl-Heinz Grassers zu den Spendern: der FP-nahe Immobilienmakler Ernst Karl Plech. Bei einem „Gespräch unter Freunden“ habe ihm Ex-Skistar Franz Klammer den Fonds schmackhaft gemacht, erklärt Plech seinen Beitrag in Höhe von 5000 Euro. Einen Zusammenhang mit der vom Finanzministerium betriebenen Privatisierung der Bundeswohnungen (BUWOG), bei der er selbst mitmischt, bestreitet der Unternehmer.

Mehrere Spender zeigen Erinnerungslücken: Der Sprecher der BA-CA kann leider keine genauen Angaben zur Causa machen. Der Verleger Hans-Jörgen Manstein erinnert sich nicht mehr genau, woher er vom Sozialfonds wusste, wollte „diese tolle Geschichte“ aber auf jeden Fall mit 7000 Euro unterstützen. Raiffeisen-Generalsekretär Ferry Maier schließlich hält fest, dass „wir mehrere Sozialinitiativen unterstützen“. Wer die Vereinbarung schloss, will er nicht preisgeben: „Wien ist klein, da trifft man sich öfter, da kam das einmal zur Sprache.“ Auch Matthias Winklers Verein zur Förderung der New Economy steuerte 10.000 Euro bei. Vergleichsweise knausrig zeigte sich der Finanzminister: Grasser selbst war die gute Sache bloß 1000 Euro wert.