Anschläge in Frankreich

Frankreich: Polizei belagert Haus von Verdächtigem in Toulouse

Aktuell. Polizei belagert Haus von Verdächtigem in Toulouse

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Der Verdächtige habe in Verhandlungen mit den Elitepolizisten erklärt, er gehöre zu Al-Kaida. Er sei bereits im Zusammenhang mit den vorhergegangenen Angriffen in Toulouse und Montauban im Visier der Fahnder gewesen. Eine "sehr wertvolle" Information habe nun die Ermittlungen ein wichtiges Stück vorangebracht. Der Verdächtige sei in der Vergangenheit in die Unruhegebieten an der pakistanisch-afghanischen Grenze gereist.

Der französische Fernsehsender BFMTV berichtete via dem Kurznachrichtendienst Twitter von Verbindungen zu der Gruppe "Forsane Alizza", einer "Zelle zur Rekrutierung von Djihadisten" angehöre. Laut BFMTV könnten sich in dem Haus mehrere Verdächtige verschanzt haben.

Innenminister Claude Gueant eilte an den Ort des Geschehens. Sicherheitskräfte mit schusssicheren Westen und Helmen riegelten das Wohngebiet ab, das nicht sehr weit von der jüdischen Schule entfernt ist, vor der ein Unbekannter am Montag früh einen Lehrer und drei Kinder erschossen hatte.

Am Donnerstag zuvor hatte in Montauban, 50 Kilometer von Toulouse entfernt, offenbar derselbe Täter zwei Fallschirmjäger erschossen. Bei seinem ersten Angriff am 11. März hatte der Täter in Toulouse einen Fallschirmjäger in Zivil getötet. Der Unbekannte trug immer einen Motorrad-Helm und blieb deshalb unerkannt. Vier Opfer waren jüdischen Glaubens, die drei anderen nordafrikanischer Abstammung.

Inzwischen traf die Maschine mit den vier Opfern des Angriffs vom Montag in Israel ein, wo die Toten beigesetzt werden sollen. Das Flugzeug der Gesellschaft El Al landete am frühen Morgen in Tel Aviv. An Bord war neben rund 50 Angehörigen auch Frankreichs Außenminister Alain Juppe. Die Opfer sollten am Vormittag in Jerusalem beigesetzt werden. Ebenfalls heute (15.00 Uhr) nimmt Frankreich mit einer Trauerfeier auf einem Militärstützpunkt in Montauban Abschied von drei zuvor ermordeten Soldaten.


(APA/Red)

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