Auszeit

Wie die Welt untergehen wird - in sechs Milliarden Jahren

Titelgeschichte. Wie die Welt wirklich untergehen wird - aber erst in sechs Milliarden Jahren

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Von Florian Freistetter

Geht es nach den Apologeten der Apokalypse, brauchen wir uns für kommendes Jahr keine Termine einteilen. Propheten, Seher und allerlei wunderliche „Wissenschafter“ übertrumpfen einander momentan darin, die schlimmsten Szenarien für das Ende der Welt und der Menschheit zu ersinnen. Ob es nun Sonnenstürme sind, welche die Erde zerstören, Asteroiden, die uns auf den Kopf fallen, oder ein Polsprung, der unseren Planeten straucheln lässt – das Jahr 2012 ist angeblich das letzte dieser Welt. Und die vermeintlichen Prophezeiungen des ominösen Maya-Kalenders geistern ohnehin seit Monaten durch die Medien.

Freilich: Keinen einigermaßen vernunftbegabten Menschen wird wirklich überraschen, dass keines der Schreckensbilder einer wissenschaftlichen Überprüfung standhält. Man darf demnach getrost hohe Wetten darauf abschließen, dass die Welt nicht untergehen wird – jedenfalls nicht heuer.
Zugleich besteht allerdings kein Zweifel daran, dass es mit der Erde dereinst zu Ende gehen wird. Denn nichts im Universum existiert ewig, und diese Regel gilt auch für unseren Planeten. Die Erde wirklich nachhaltig zu zerstören ist jedoch schwieriger, als man glaubt. Unser Planet hat einen Durchmesser von 12.700 Kilometern und wiegt sechs Trilliarden Tonnen. So ein Brocken hält einiges aus, und um ihn zu vernichten, muss man enorme Energie aufwenden. Die dafür nötige Technologie würde alle Möglichkeiten überschreiten, die uns derzeit zur Verfügung stehen. Selbst im Kosmos gibt es nur wenige Methoden, die zumindest theoretisch das Potenzial dazu hätten, die Erde zuverlässig zu eliminieren. Aber immerhin, es gibt sie: Zwei natürliche Phänomene könnten die Welt tatsächlich untergehen lassen.

Eine Kollision ist zum einen immer ein probater Weg, um etwas kaputtzukriegen, im Alltag genauso wie im Weltall. Würde die Erde mit einem anderen Himmelskörper zusammenstoßen, könnte sie dabei tatsächlich Totalschaden erleiden. Es kommt diesfalls allerdings auf die Größe an: Ein kleiner Asteroid oder Komet richtet nicht viel aus. Je nach Wucht des Einschlags werden dabei zwar die Lebewesen auf der Erde stark in Mitleidenschaft gezogen oder gar völlig ausgerottet. Die Erde selbst steckt so einen Impakt aber problemlos weg. Für eine völlige Zerstörung braucht es definitiv gröbere Kaliber, was bedeutet: Die Erde müsste mit einem annähernd gleich großen Planeten kollidieren, um selbst vernichtet zu werden. Die Wahrscheinlichkeit eines dermaßen gigantischen Zusammenstoßes ist aber gering.

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