5/8erl in Ehr'n auf der Popfest-Seebühne am Karlsplatz

5/8erl in Ehr'n beim Wiener Popfest: „Let's chill und gib dir die Ehre“

5/8erl in Ehr'n beim Wiener Popfest: „Let's chill und gib dir die Ehre“

Drucken

Schriftgröße

„Let's chill und gib dir die Ehre.“ So lautete eine der ersten Songzeilen der Band „5/8erl in Ehr'n", die am Donnerstag Abend das 6. Popfest am Wiener Karlsplatz eröffnete. Und es wurde tatsächlich ein ehrenvoller Abend. Aber beginnen wir am Anfang - also ganz vorne. „Das tatsächlich schlechteste an unserer Band ist der Name. Wir sind fünf Leute, ein Achterl in Ehren kann keiner verwehren und den Rest haben wir einfach selbst verbockt“, erklärt Sänger Robert Slivousky vor dem Konzert im Gespräch mit profil. Kontrabassist Hanibal Scheutz fügt auf den Auftritt angesprochen an: „Ich erwartete ein kurzes Gewitter, aber auch schönes Wetter mit super Stimmung vor der Kirche am Karlsplatz."

Bis auf das Gewitter traf tatsächlich alles ein. Seit fast zehn Jahren besteht die moderne Wiener Sould-Band mittlerweile, vor drei Jahren gab man sich bereits einmal beim Popfest, das ausschließlich österreichische Musiker und Musikerinnen auf die Bühne bringt, die Ehre.

Für das Songwriting sind mittlerweile alle 5/8erln verantwortlich. Davor haben die beiden Sänger Max Gaier, Robert Slivovsky und Bassist Hanibal Scheutz ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. „Wir haben kein Rezept wie man einen Song schreibt. Jeder von uns gibt seinen Input dazu. Wir schreiben über Dinge, die uns umgeben und beschäftigen. In der Stadt Wien funktionieren wir quasi wie ein Schwamm: Wir saugen alle Themen auf und machen ein Lied draus“, so Scheutz.

„Nehmen uns die Zeit, um uns in anderen Bereichen auszuprobieren"

Sänger Slivovsky ist abseits der Band an einer Musikschule tätig und versuchte dementsprechend das Publikum zum Mitsingen zu animieren – mit Erfolg. Mittlerweile können alle Künstler der Band von ihrer Musik leben. „Wenn Zeit bleibt, macht jeder in der Band noch eigene Sachen. Es ist ein Privileg. Wir sind so viel unterwegs, dadurch können wir uns auch die Zeit nehmen, um uns in anderen Bereichen auszuprobieren“, erklärt Kontrabassist Scheutz.

Kommendes Jahr feiert die Band ihr 10-jähriges Jubiläum, und es werden ein paar „Zuckerln“ zur Feier gereicht werden. „Dieses Ding, das wir unter viel Anstrengung aufgebaut haben, wollen wir auch genießen. Wir werden uns immer wieder verändern und neu erfinden, aber das Jetzt steht bei uns an erster Stelle“, so Slivovsky.

Nach einer etwas ungewöhnlichen Jamsession als Intro brauchten die fünf Wiener lediglich drei Songs, um das Publikum an diesem heißen Sommerabend für sich zu gewinnen. Danach wurde das zahlreiche und dankbare Publikum bis zum Ende in einen „Achterl-Bann“ gezogen und bis zur letzten Zugabe nicht mehr losgelassen. Mit ihrer leicht kritischen, aber auch ironischen Art schafften es die beiden Sänger Robert Slivovsky und Max Gaier nicht nur auf musikalischer Ebene zu kommunizieren. So entstand ein Abend mit einem Mix aus feinen, modernen Soul-Songs und unterhaltsamen Mini-Monologen zwischen den Liedern. Für manche vielleicht zu subtil, aber für den Großteil des Publikums war es Unterhaltung der Extraklasse.