Atemschlauch: Reiner Riedlers Fotobuch "WILL"

In Reiner Riedlers neuem Fotobuch "WILL“ offenbaren lebenserhaltende Apparate ihre ästhetische Wirkung.

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Blinkende Lichter und das beruhigende Surren eines Inkubators: Als der österreichische Fotograf Reiner Riedler vor fünf Jahren seinen neugeborenen Sohn im Brutkasten betrachtete, erwachte sein Interesse an lebenserhaltenden Geräten. Seine Faszination dafür inspirierte ihn zum Fotobuchprojekt "WILL“. Vor pechschwarzem Hintergrund - und damit losgelöst von ihrem herkömmlichen Umfeld - wurden die komplexen Gerätschaften abgelichtet: "Ich wollte ein Tabuthema zugänglich machen, ohne zu erschrecken, ohne Leid zu zeigen und ohne Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu kompromittieren“, so Riedler. Sein Blick richtet sich daher gänzlich auf die Funktion und die überraschend bezwingende Ästhetik der Instrumente, die der gebürtige Gmundner hauptsächlich in Österreich, etwa im Wiener AKH, fotografierte. Im nun erschienenen Bildband präsentiert der Fotograf eine ganze Reihe höchst auratisch aufgeladener Bilder von modernen wie historischen Apparaturen und Modellen - von sperrigen Herz-Lungen-Maschinen über verschlungene Beatmungsschläuche bis hin zu geöffneten Dialysegeräten.