Der Polly-Adler Krimi
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Stargast kopfüber im Schokoladenkessel: Polly Adler auf Verbrecherjagd

profil-Redakteurin Angelika Hager schickt ihr Alter Ego Polly Adler erstmals ins Kriminal.

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Alarm am Opernball: Ein durchgedrehtes, möglicherweise von Eat-the-Rich-Aktivisten aufgehetztes Bienenvolk terrorisiert die Aufgemascherlten, mehrere Gestochene und zahlreiche Schockierte sind zu beklagen; kurz darauf schwimmt noch ein Stargast kopfüber im Schokoladenkessel. Death by Chocolate, buchstäblich. In ihrem ersten Krimi fährt Angelika Hager (im Brotberuf Gesellschafts-Ressortleiterin dieses Magazins) mit leichter Hand schweres Geschütz auf und serviert ihrem Kolumnen-Alter-Ego Polly Adler in „Pardon, aber da schwimmt eine Leiche in der Schokolade“ einen ziemlich rasanten Krimistrudel (und nein, das ist kein Dessert).

Adler, seit Kurzem ehemalige Gesellschafts-Reporterin des Wochenmagazins „Flash“ und als 55-Jährige „in der Todeszone des Arbeitsmarkts“, bekommt es in der Folge jenes Ball-Bienen-Attentats unter anderem mit notleidenden Immobilieninvestoren, aufgezuckerten Societydamen, zittrigen Triangel-Philharmonikern, maskierten Callboys und intriganten Interims-Kanzlerinnen zu tun, hält aber mit unerschütterlichem Schmäh und einem reichen Repertoire an gut sitzenden Zitaten und milieubedingten Wuchteln dagegen: „Gewohnheit war laut dem französischen Fabuliergenie Honoré de Balzac ,ein Monster, das alles verschlingt‘. Einspruch, dachte Polly: Gewohnheit war, so ihr Installateur Zoran Zadic, seines Zeichens ein Marc Aurel des Rohrwesens, ,ganz was a Wichtiges in aner Wölt, in der alles, was amal net normal war, jetza normal ist‘.“ 

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur. Ist seit 2020 Textchef und seit 2025 stellvertretender Chefredakteur dieses Magazins.