Stargast kopfüber im Schokoladenkessel: Polly Adler auf Verbrecherjagd
Alarm am Opernball: Ein durchgedrehtes, möglicherweise von Eat-the-Rich-Aktivisten aufgehetztes Bienenvolk terrorisiert die Aufgemascherlten, mehrere Gestochene und zahlreiche Schockierte sind zu beklagen; kurz darauf schwimmt noch ein Stargast kopfüber im Schokoladenkessel. Death by Chocolate, buchstäblich. In ihrem ersten Krimi fährt Angelika Hager (im Brotberuf Gesellschafts-Ressortleiterin dieses Magazins) mit leichter Hand schweres Geschütz auf und serviert ihrem Kolumnen-Alter-Ego Polly Adler in „Pardon, aber da schwimmt eine Leiche in der Schokolade“ einen ziemlich rasanten Krimistrudel (und nein, das ist kein Dessert).
Adler, seit Kurzem ehemalige Gesellschafts-Reporterin des Wochenmagazins „Flash“ und als 55-Jährige „in der Todeszone des Arbeitsmarkts“, bekommt es in der Folge jenes Ball-Bienen-Attentats unter anderem mit notleidenden Immobilieninvestoren, aufgezuckerten Societydamen, zittrigen Triangel-Philharmonikern, maskierten Callboys und intriganten Interims-Kanzlerinnen zu tun, hält aber mit unerschütterlichem Schmäh und einem reichen Repertoire an gut sitzenden Zitaten und milieubedingten Wuchteln dagegen: „Gewohnheit war laut dem französischen Fabuliergenie Honoré de Balzac ,ein Monster, das alles verschlingt‘. Einspruch, dachte Polly: Gewohnheit war, so ihr Installateur Zoran Zadic, seines Zeichens ein Marc Aurel des Rohrwesens, ,ganz was a Wichtiges in aner Wölt, in der alles, was amal net normal war, jetza normal ist‘.“