Das Essl Museum stellt mit 1. Juli 2016 den Ausstellungsbetrieb ein.

Essl Museum schließt mit Juli 2016 den Ausstellungsbetrieb

Mit 1. Juli 2016 schließt das Essl Museum nach fast 17 Jahren den Ausstellungsbetrieb. Bis zu diesem Zeitpunkt finden alle geplanten Veranstaltungen und Ausstellungen noch statt.

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Das Essl Museum wurde am 5. November 1999 als eines der ersten Privatmuseen im deutschsprachigen Raum eröffnet. Es zählt zu den Hauptwerken des österreichischen Architekten und Staatspreisträgers Heinz Tesar. Der Bau und der Ausstellungsbetrieb des Essl Museums wurden privat von der Familie Essl getragen.

Hauptfokus auf österreichischer Kunst

Der Hauptfokus der Ausstellungen im Essl Museum lag auf der österreichischen Kunst und deren internationaler Verbindungen seit 1945. Gezeigt wurden Personalen von zahlreichen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern wie Maria Lassnig, Arnulf Rainer, VALIE EXPORT, Kurt Kocherscheidt, Franz Zadrazil, Johanna Kandl, Erwin Wurm, Heimo Zobernig, Martin Schnur, Hubert Scheibl, Xenia Hausner und vielen mehr. Dieser Schwerpunkt spiegelte sich auch in den Themen- und Sammlungsschauen wider. In internationalen monographischen Ausstellungen wurde unter anderem das Schaffen von Cecily Brown, Niki de Saint Phalle, Anselm Kiefer, Daniel Richter, Georg Baselitz, Jonathan Meese und Alex Katz präsentiert.

Anlässlich der Schließung veröffentlichte Prof. Karlheinz Essl folgende Stellungnahme: "Die Familie Essl hat den Bau des Essl Museums und alle laufenden Kosten für Betrieb und Ausstellungen 17 Jahre lang aus eigenen Mitteln finanziert. Dies ist nun leider nicht mehr möglich. Zum weiteren Betrieb des Essl Museums wären zusätzliche Finanzierungsquellen oder Unterstützung von Seiten der öffentlichen Hand notwendig gewesen. Das Land Niederösterreich hatte sich bereit erklärt, einen wesentlichen Beitrag zu leisten, wenn der Bund Mittel im selben Ausmaß zur Verfügung gestellt hätte. Leider hat es von Seiten des Bundes keine positive Zusage gegeben."

profil berichtete bereits in der letzten Print-Ausgabe vom 25. März, fast zwei Wochen vor dem endgültigen Aus des Essl-Museums, über die massiven Probleme des Hauses – und stellte dessen baldige Schließung in den Raum.